Investing.com - Der EUR/USD hat sich nach anfänglichen Verlusten wieder etwas berappeln können und ist zurück über die Marke von 1,1470 Dollar gestiegen. Auslöser für die kleine Erholung könnte ein Bericht der italienischen Tageszeitung Il Messaggero gewesen sein, wonach Italiens Regierung bereit sei, den Haushaltsvorschlag für das kommende Jahr zu überarbeiten, wenn die Märkte darauf positiv reagieren.
Neben dem Plan für ein allgemeines Grundeinkommen soll dann auch die Rücknahme der Rentenreform mit der Herabsetzung des Renteneintrittsalters überarbeitet werden, heißt es in dem Bericht der Tageszeitung Il Messaggero.
Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen setzte nach der Meldung wieder etwas zurück und rentierte zuletzt auf 3,472 Prozent, während der Spread von 311 Basispunkte auf 303 Basispunkte schmolz. Beide Entwicklungen gelten als positiv für die Gemeinschaftswährung.
Sollte die italienische Regierung den Bericht von Il Messaggero bestätigen, so würde zumindest von dieser Front kurzfristig keine Gefahr mehr ausgehen.
Als Belastungsfaktor für den Euro gilt außerdem die hohe Risikoaversion an den internationalen Finanzmärkten. Das gab sowohl dem US-Dollar als auch dem japanischen Yen während der asiatischen Sitzung Auftrieb. Vor allem die chinesischen Aktienmärkte bekamen wieder eins auf die Mütze: China A50, Hang Seng, Shanghai Composite - alle verloren mehr als 2 Prozent. Aber auch in Japan standen die Zeichen der Zeit auf Sturm: der Nikkei 225 rutschte um 2,70 Prozent ab auf 22.005 Punkte, der JASDAQ 20 um 3,23 Prozent und der Topix 1000 um 2,64 Prozent.
Angesichts der Verwerfungen am Aktienmarkt kletterte der US-Dollar-Index wieder über die Marke von 96,00 Punkte zurück.
In Deutschland wurden die Erzeugerpreise veröffentlicht, die um 0,5 Prozent gestiegen sind und damit stärker als von Volkswirten erwartet. Im weiteren Tagesverlauf werden aus den USA das Redbook sowie der Richmond Manufacturing Index und die API-Rohöllagerbestände veröffentlicht. Aus Europa steht noch das Verbrauchervertrauen per Oktober auf der Agenda.
Wie es um die Charttechnik im EUR/USD steht, lesen Sie hier.
Geschrieben von Robert Zach