Investing.com - Zwar schloss der Euro die vorangegangene Woche zum US-Dollar (EUR/USD) im Plus, aber er blieb innerhalb der Range der letzten drei Wochen zwischen 1,1630 Dollar auf der Ober- und 1,1550 auf der Unterseite.
Noch am Donnerstag letzter Woche sah es so aus, als ob der EUR/USD aus seiner Konsolidierungsphase ausbrechen könnte. Grund dafür war die Pressekonferenz von Mario Draghi, wo er überraschend zuversichtlich zu den Wachstumsaussichten in der Eurozone klang. Am Freitag bekam das Währungspaar dann aber einen Dämpfer: so liefen Meldungen über den Ticker, wonach US-Präsident Donald Trump jetzt doch die Strafzölle gegen China verhängen will und das, obwohl zwischen Washington und Peking in dieser Wochen Handelsgespräche stattfinden sollen. Übers Wochenende wurde es dann sogar noch konkreter: die Zölle sollen bereits heute erlassen werden. Im Gespräch sind Strafzölle im Umfang von 200 Mrd. Dollar.
Der US-Dollar profitierte am Freitag vom Trump-Talk und holte die gesamten Vortagesverluste auf. Unterstützt hatte den Greenback aber auch die Tatsache, dass die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen kurzfristig auf 3,00 Prozent notierte - den höchsten Stand seit Anfang August.
Im Fokus der Marktteilnehmer steht zum Handelsauftakt zum einen die voraussichtliche Ankündigung von Donald Trump bezüglich der Strafzölle auf chinesische Waren und ob Peking umgehend entsprechende Vergeltungsmaßnahmen ergreift und zum anderen die Verbraucherpreise aus der Eurozone. Darüber hinaus werden sich noch einige EZB-Mitglieder wie Praet, Mersch und Coeure zu den wirtschaftlichen Entwicklungen in der Eurozone melden.
Der US-Dollar-Index notierte zuletzt knapp unter der psychologisch wichtigen Marke von 95 Punkten auf 94,92 Zählern, während der EUR/USD mit 1,1625 Dollar 0,03 Prozent mehr als am Freitag kostete.
Trotz der jüngsten Kursverluste im EUR/USD gestaltet sich das Chartbild positiv (Tageschart). Erst bei einem Unterschreiten der Schlüsselunterstützung bei 1,1510 Dollar drohen dem Paar Verluste in Richtung der psychologisch wichtigen Marke von 1,1300 Dollar. Solange sich der Euro aber darüber halten kann, besteht die Chance auf eine Erholung auf 1,1750 Dollar und dann auf 1,1790 Dollar.
Geschrieben von Robert Zach