Von Gina Lee
Investing.com – Der Goldpreis gab am Donnerstagmorgen in Europa leicht nach. Steigende Renditen für US-Staatsanleihen machten dem gelben Metall zu schaffen. Viele Anleger bereiten sich indes auf die Bekanntgabe der geldpolitischen Entscheidung der Fed in der kommenden Woche vor.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future verlor bis 09.15 Uhr MEZ 0,07 % auf 1.841,90 USD je Feinunze. Er blieb dennoch in der Nähe seines Höchststandes vom 22. November 2021. Der sichere Hafen Gold verzeichnete am Mittwoch seinen besten Handelstag seit drei Monaten, gestützt durch einen schwächeren Dollar und die sich verschärfenden Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland.
Die Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg am Donnerstag und setzte den Goldpreis damit leicht unter Druck.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed ihre Geldpolitik wesentlich schneller strafft als noch vor einem Monat erwartet, um die anhaltend hohe Inflation einzudämmen. Die Inflation sei nun die größte Bedrohung für die US-Wirtschaft im Jahr 2022, so die von Reuters befragten Wirtschaftsexperten.
Die Anleger warten nun auf die nächste geldpolitische Entscheidung der Fed, die am 26. Januar bekannt gegeben werden soll. Heute stehen die Beschlüsse der Zentralbanken von Indonesien, Malaysia, Norwegen, der Türkei und der Ukraine an.
Zu den Inflationssorgen hat auch der jüngste steile Anstieg der Rohölpreise beigetragen.
In Großbritannien zeigten die gestrigen Inflationsdaten, dass der Verbraucherpreisindex im Dezember um 5,4% im Jahresvergleich und 0,5% im Monatsvergleich gestiegen ist. Der Erzeugerpreisindex erhöhte sich um 13,5 % im Jahresvergleich, sank aber um 0,2 % im Monatsvergleich.
Die Preisdaten könnten den Druck auf die Bank of England weiter erhöhen, die Zinsen im Februar erneut anzuheben.
Die People's Bank of China hingegen lockert ihre Geldpolitik. Die chinesische Zentralbank senkte am Donnerstag den einjährigen Leitzins (LPR) von 3,8% auf 3,7% und den fünfjährigen LPR von 4,65% auf 4,6%.
Bei den anderen Edelmetallen fiel Silber um 0,1 % und Palladium um 0,4 %, während Platin um 0,1 % zulegte.