Aktien Asien: Deutliche Verluste - Unsicherheit über US-Notenbankkurs belastet

Veröffentlicht am 27.01.2022, 09:01
AXJO
-
JP225
-
HK50
-
DBKGn
-
005930
-
CSI300
-

TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Die asiatischen Börsen sind am Donnerstag tief ins Minus gerutscht. Hintergrund waren Aussagen des US-Notenbank-Chefs Jerome Powell. Damit setzten die asiatischen Börsen ihren Abwärtstrend nach zaghaften Stabilisierungsansätzen am Vortag fort.

Die Märkte reagierten mit den kräftigen Verlusten auf das, was sie am meisten verabscheuen: Unsicherheit. Während die Ergebnisse der US-Notenbanksitzung den Erwartungen entsprachen, hinterließ Fed-Chef Powell mit seinen Ausführungen im Anschluss Fragezeichen. "Powell wies auf die weit über der Zielmarke liegende Inflation hin und verschaffte sich Spielraum für die anstehenden geldpolitischen Entscheidungen", hieß es von der LBBW. "Es bleibt offen, wie straff die Fed ihre Zügel im weiteren Jahresverlauf tatsächlich anziehen wird."

Diese Unsicherheit preisten die Marktteilnehmer mit höheren Risikoprämien ein. Die US-Börsen büßten nicht nur ihre vorherigen Gewinne im Handelsverlauf am Mittwoch komplett ein, auch die Futures auf die US-Indizes lagen während des asiatischen Handels deutlich im minus und verhießen damit für die weitere Entwicklung an der Wall Street nichts Gutes. Eckhard Schulte vom Vermögensverwalter Main Sky Asset Management verwies auf die Erfahrungen der Vergangenheit: "Vor vier Jahren straffte die Fed die Geldpolitik mit den gleichen Instrumenten, was zunächst zu einer hohen Volatilität und anschließend zu einer Korrektur am Aktienmarkt von rund 20 Prozent geführt hat."

In Asien gerieten auch Anleihen unter Druck, was die Situation noch verschärfte. Börsen mit stärkerer Gewichtung des Technologiesektors wie Hongkong und Südkorea verzeichneten kräftige Abgaben. Aber auch die rohstofflastigeren Finanzplätze kamen angesichts nicht ungeschoren davon. Neue Raketentests von Nordkorea dämpften die Stimmung ebenfalls. Die Marktstrategen der Deutschen Bank (DE:DBKGn) verwiesen darüber hinaus auf das verlangsamte Wachstum der chinesischen Industrie im Dezember.

In diesem Umfeld entfalteten auch die Zahlen von Samsung (60:005930) keine Wirkung - zumal sie solide, aber nicht makellos waren. Der Konzern hat im vierten Quartal 2021 dank seines robusten Chip-Geschäfts deutlich mehr Gewinn und Umsatz als im Vorjahreszeitraum erzielt. Samsungs Halbleitergeschäft profitierte zuletzt von der starken Nachfrage nach Datenzentren. Allerdings fiel der operative Gewinn der Sparte in den Monaten Oktober bis Dezember im Vergleich zum Quartal davor. Als Grund nannte Samsung die weltweiten Lieferengpässe und einen leichten Preisrückgang. Die Aktie büßte 2,7 Prozent ein.

Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 3,11 Prozent niedriger mit 26 170,30 Punkten. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland gab um 1,96 Prozent auf 4619,88 Punkte nach. Der Hang-Seng-Index in der Sonderverwaltungsregion Hongkong tendierte zuletzt 2,5 Prozent schwächer mit 23 680,12 Zählern. Der australische S&P/ASX 200 verlor 1,77 Prozent auf 6838,28 Punkte.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2025 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.