PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An den wichtigsten europäischen Börsen sind am Dienstag die anfänglichen Kursgewinne weitgehend verpufft. Laut Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black warteten die Anleger auf Nachrichten zu möglichen schärferen Sanktionen gegen Russland. Zuletzt stieg der Euro Stoxx 50 um 0,16 Prozent auf 3176,62 Punkte. Der CAC 40-Index in Paris bewegte sich bei einem Stand von 4346,49 Punkten kaum von der Stelle und der Londoner FTSE 100 legte um 0,16 Prozent auf 6798,88 Punkte zu.
Aus Branchensicht mussten die Autowerte die deutlichsten Verluste verkraften. Im Stoxx Europe 600 büßte der Sektorindex (XETRA:SXAPEX) 0,82 Prozent ein. Hier belastete vor allem der Kursrutsch bei Renault. Dahinter fiel der Index für Öl- und Gasunternehmen (XETRA:SXEPEX) um 0,39 Prozent. Dagegen ging es für den Immobilienfirmen-Index um 1,04 Prozent hoch.
Ein harter Sparkurs und gute Verkaufszahlen der Billigtochter Dacia bescherten Renault (PSE:PRNO) (FSE:RNL) im ersten Halbjahr ein deutliches Gewinnplus. Bauchschmerzen bereitet den Franzosen allerdings der Absatzeinbruch in Russland, wo sie am Lada-Hersteller Avtovaz beteiligt sind. Die Aktien verloren 3,96 Prozent. Die Michelin-Titel (PSE:PML) (FSE:MCH) schafften ein Plus von 0,18 Prozent. Der Reifenhersteller konnte trotz günstiger Rohstoffpreise seinen Gewinn kaum steigern, da Preisdruck und Währungseffekte bremsten.
Beim Ölkonzern BP (FSE:BPE5) standen trotz eines überraschend guten operativen Quartalsgewinns Kursabschläge von 0,93 Prozent zu Buche. Die Aktien der UBS F:UBSN (ETR:UBRA) sackten um 1,20 Prozent ab. Die Schweizer Großbank profitierte im zweiten Quartal von ihrem radikalen Konzernumbau, dem Sparkurs und geringeren Kosten für Rechtsstreitigkeiten. Das operative Geschäft war dagegen wegen der Zurückhaltung der Kunden eher mau.
Für die Airbus-Papiere (PARIS:AIR) ging es um 0,59 Prozent nach unten, nachdem der Flugzeugbauer eine Bestellung für sechs A380-Großraumflugzeuge storniert hatte. Die japanische Billigfluglinie Skymark Airlines konnte deren Kauf Insidern zufolge nicht finanzieren. Die Anteilsscheine von Orange (PSE:ORA) zeigten sich kaum bewegt. Der scharfe Preiskampf auf dem Heimatmarkt hinterließ weitere Kratzer in der Bilanz des französischen Telekomkonzerns, der aber immerhin den dortigen Umsatzrückgang eindämmen konnte. Dazu überraschte der um Sonderfaktoren bereinigte operative (Ebitda) positiv.