PARIS/LONDON/STOCKHOLM (dpa-AFX) - Der Eurostoxx 50 (Euro Stoxx 50) hat nach den jüngsten Verlusten einen Stabilisierungsversuch gewagt. Der Leitindex der Eurozone stand gegen Dienstagmittag lediglich 0,05 Prozent tiefer bei 3307,92 Punkten, nachdem er an den vergangenen drei Handelstagen jeweils rund 1 Prozent an Wert eingebüßt hatte. Zuletzt hatten Sorgen um den italienischen Staatshaushalt die Anleger beunruhigt.
Der Pariser Cac 40 (CAC 40) rückte am Dienstag um 0,03 Prozent auf 5301,84 Punkte vor. Für den Londoner FTSE 100 ging es um 0,08 Prozent auf 7239,24 Punkte nach oben.
Die hohe Schuldenlast vieler Staaten und der Dauerstreit um neue Handelsbarrieren der Vereinigten Staaten bremsten derweil das Wachstum der Weltwirtschaft spürbar. Das Wachstum gehe mit 3,7 Prozent zwar im laufenden und dem kommenden Jahr auf vergleichsweise hohem Niveau weiter, nehme aber nicht mehr wie eigentlich erwartet an Tempo zu, sagte der scheidende Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds, Maurice Obstfeld. "Die gesenkten Wachstumsprognosen des IWF zeigen, wie groß die Gefahren für die Weltwirtschaft im Moment sind", sagte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners.
An der EuroStoxx-Spitze gewannen die Aktien des Ölkonzerns Eni (6:ENI) rund 2 Prozent. Sie profitierten davon, dass die Ölpreise einen Teil der deutlichen Verluste der vergangenen Handelstage wieder wettgemacht hatten.
Unter den weiteren Einzelwerten büßten die Papiere von Givaudan (0:GIVNz) in Zürich anfängliche Gewinne ein und verloren zuletzt mehr als 1 Prozent. Die Anleger nahmen bei den Anteilsscheinen Gewinne mit, obwohl der Aromen- und Riechstoffhersteller robuste Neunmonatsumsätze präsentiert hatte. Analysten hatten sich in ersten Kommentaren vorsichtig zu den Schweizern geäußert - unter anderem wegen vermisster Details zur Margenentwicklung.
Aus Branchensicht hatten europaweit die als wenig konjunktursensibel geltenden Immobilienaktien (STOXX Europe 600 RE Cap EUR Price) mit einem Plus von 1,30 Prozent die Nase vorn. Schlusslicht in der Sektorübersicht waren die Unternehmen aus der Medizinbranche (STXE Health Care PR) mit minus 0,69 Prozent.