PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die wichtigsten Aktienmärkte in Europa haben in einem nachrichtenarmen Handel am Dienstag etwas freundlicher tendiert. Der DJ Euro Stoxx 50 stand am späten Vormittag 0,19 Prozent höher bei 3311,67 Punkten. Der Leitindex der Eurozone bewegt sich damit weiterhin auf seinem höchsten Stand seit September 2008. Der Pariser CAC 40-Index legte um 0,15 Prozent auf 4596,82 Punkte. In London sackte der britische Leitindex FTSE 100 um 0,42 Prozent auf 6845,94 Punkte, obwohl die britische Industrieproduktion im April weiter gestiegen ist.
Dem Handel fehle es wegen der dünnen Nachrichtenlage an Kurstreibern, sagten Börsianer. Joshua Mahony vom Broker Alpari rechnet nun mit einer gewissen Zurückhaltung, nachdem die Märkte dank der neuen Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) in der vergangenen Woche weiteren Aufwärtsschub erhalten hatten. Für Bankenwerte ist die Stmmung im Nachhall der EZB-Entscheidungen weiterhin gut. Unicredit-Aktien verteuerten sich um 0,88 Prozent, Papiere von Intesa Sanpaolo stiegen um 0,84 Prozent.
Aktien von Orange standen hingegen mit minus 2,30 Prozent am Ende des Eurozonen-Auswahlindex Eurostoxx-Ende. Am Montag waren sie nach einem Bericht über ein mögliches Kaufinteresse durch die Deutsche Telekom (XETRA:DTEGn) knapp zwei Prozent auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren gestiegen. Experten stuften ein mögliches Gebot der Telekom allerdings als unwahrscheinlich ein.
Papiere der BG Group gaben 1,12 Prozent ab. Händlern zufolge senkten Analysten der Investmentbank Exane BNP die Aktie des britischen Energieunternehmens auf "Neutral" abgestuft hatte. Anteile des britischen Telekomkonzerns BT Group (LONDON:BT) sackten um 3,13 Prozent. Finanzchef Tony Chanmugam sagte in einem Interview, BT schaue sich nach langer Durststrecke wieder nach Zukäufen um. Im Moment habe BT aber kein Unternehmen im Visier.
Die Euronext, welche Handelsplätze in Amsterdam, Brüssel, Lissabon und Paris betreibt, wird ihrerseits an die Börse gehen. Die Konzernmutter IntercontinentalExchange (ICE) (NYSE:ICE) bietet knapp zwei Drittel des Unternehmens für einen Preis zwischen 19 und 25 Euro je Anteilsschein an.
Mit Blick auf Sektoren waren Aktien der Pharma- und Gesundheitsbranche iShares DJ Stoxx600 Health Care (XETRA:SXDPEX)) mit plus 0,89 Prozent am meisten gefragt. Am unteren Ende lagen Papiere des Rohstoffsektors iShares DJ STOXX 600 Basic Resources (XETRA:SXPPEX)) mit minus 0,51 Prozent. Aktien von Anglo American gaben 1,60 Prozent ab, BHP Billiton verloren 0,92 Prozent.