PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach einem verlustträchtigen Oktober sind Europas wichtigste Aktienmärkte dank überwiegend positiver Unternehmenszahlen mit moderaten Gewinnen in den neuen Börsenmonat gestartet. Gebremst werde die Aufwärtsbewegung allerdings von einem festen Eurokurs, der seinen Abwärtstrend seit Mitte Oktober zunächst einmal gestoppt habe, hieß es. Im Anlegerfokus steht am Donnerstag die geldpolitische Sitzung der Bank of England (BoE). Zudem hielten sich Anleger mit Blick auf die am Freitag anstehende Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten zurück, sagte ein Börsianer.
Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) stieg am Donnerstagvormittag um 0,81 Prozent auf 3223,38 Punkte. Der Pariser Cac 40 (CAC 40) rückte um 0,38 Prozent auf 5112,96 vor. In London legte der FTSE 100 um 0,01 Prozent auf 7128,79 Zähler zu.
Aus Branchensicht waren am Donnerstag europaweit Telekomwerte mit einem Plus von 2 Prozent am stärksten gefragt. Ihnen folgten Aktien aus dem Bergbausektor mit einem Gewinn von 1,6 Prozent. Ganz unten im Branchentableau waren hingegen Ölaktien mit minus 1,6 Prozent zu finden.
So standen die Aktien von BP (3:BP) und Shell (7:RDSa) mit Verlusten von 2,8 Prozent beziehungsweise 2,5 Prozent ganz unten im Stoxx-50-Index. Shell (DE:RDSa) steigerte den bereinigten Gewinn im dritten Quartal zwar um 37 Prozent, Analysten hatten jedoch noch etwas mehr erwartet.
Unter den Einzelwerten sorgten die Aktien der BT Group (3:BT) mit einem Kurssprung von 8,5 Prozent für Furore. Der britische Telekommunikationskonzern erzielte im ersten Geschäftshalbjahr trotz gesunkener Umsätze 30 Prozent mehr Gewinn.
Auch die Anteilsscheine von ASM International standen mit einem Plus von 15 Prozent im Mittelpunkt des Interesses. Der niederländische Halbleiter-Zulieferer hatte ebenfalls unerwartet starke Quartalszahlen abgeliefert.
Die Papiere der ING Groep (7:INGA) waren mit einem Kursanstieg von 5 Prozent der Top-Wert im EuroStoxx-50-Index. Die niederländische Großbank verdiente im dritten Quartal wegen der Strafe in einem Geldwäsche-Vergleich deutlich weniger. Das operative Geschäft lief dagegen besser als von Analysten erwartet.