PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die Talfahrt der europäischen Börsen geht auch in der neuen Börsenwoche weiter. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex für die Eurozone rutschte gegen Montagmittag um 0,91 Prozent auf 3491,08 Punkte ab. Mit dem Fall knapp unter die psychologisch wichtige Marke von 3500 Punkten hat er nun auch die letzten Gewinne seit dem Jahreswechsel aufgegeben. Er blieb aber knapp über dem Jahrestief, das er am ersten Januar-Handelstag erreicht hatte.
Der Markt in Europa folgt damit dem Ausverkauf an der Wall Street vom Freitagabend, als der Dow Jones Industrial (Dow Jones Industrial Average) in New York seinen höchsten Wochenverlust seit zwei Jahren erlitten hatte. Dies hatte zuvor auch die Märkte in Asien deutlich belastet. "Die negative Stimmung zieht nach wie vor ihre Runden", sagte Marktanalyst David Madden vom Broker CMC Markets. Auch höhere Zinsen und die in Europa schon länger belastende Eurostärke behielten den Markt weiterhin im Griff.
Entsprechend ging es auch an den hiesigen Länderbörsen weiter bergab. Der französische CAC 40 (CAC 40) (CAC 40) fiel zuletzt um gut 1 Prozent auf 5313,13 Zähler. Für den britischen FTSE 100 (GB0001383545) ging es um 1,16 Prozent auf 7357,21 Punkte ebenfalls deutlich nach unten. Unter 7400 Punkten erreichte das Londoner Kursbarometer den tiefsten Stand seit Anfang Dezember.
In der Sektorwertung gab es bis zuletzt keine Gewinner. Mit nur einem knappen Abschlag zeigte sich der Teilindex der Versorgerwerte (STOXX Europe 600 Utilities) noch am stabilsten. Vor allem stützte hier ein Kursanstieg beim deutschen Eon-Konzern (4:EONGn) die Kurse. Dessen Papiere setzten sich mit einem Plus von mehr als 1 Prozent an die Eurostoxx-Spitze.
Um besonders kräftige 2 Prozent ging es derweil für den Branchenindex der europäischen Finanzdienstleister (Stoxx 600 Financial Services PR) nach unten. Stark unter Druck standen außerdem Immobilien- und Konsumgüterwerte mit Abgaben von bis zu 1,7 Prozent bei ihrem Sektorindex.
Die Berichtssaison, die zuletzt deutlich an Fahrt gewonnen hatte, startete eher ruhig in die neue Woche. Anleger von Ryanair (IR:RYA) schickten aber die Papiere des Billigfliegers wegen eines schwachen Ausblicks in Dublin mit mehr als 3 Prozent auf Talfahrt. Die Kurse von Fluggesellschaften wurden europaweit davon belastet. Air France-KLM (9:AIRF) und IAG (3:ICAG) zum Beispiel verloren 2,3 und 1,5 Prozent.
In London waren die Vodafone-Aktien (3:VOD) unter den größten Verlierern, nachdem am Freitagabend bekannt wurde, dass der Telekomkonzern Gespräche mit dem Kabel-Konzern Liberty Global über den Kauf einiger seiner Geschäfte in Europa führt. Am Freitag hatten sie zunächst noch davon profitiert, nun ging es im Umkehrschluss um fast 3 Prozent bergab.