FRANKFURT (dpa-AFX) - An der Frankfurter Börse zeichnen sich zu Wochenbeginn leichte Gewinne ab. Nach der robusten Vorwoche lässt der X-Dax als Indikator für den Dax ein Plus von 0,2 Prozent auf 18 199 Punkten erwarten. Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 dürfte sich moderat im Plus bewegen.
In der vergangenen Woche hatte der Dax um 0,9 Prozent zugelegt, und sich damit wieder etwas von der 100-Tage-Durchschnittslinie abgesetzt. Nun warten die Anleger aber auf frische Impulse. An der Wall Street hatte sich am Freitag nur relativ wenig getan.
Die Aktienmarktstrategen von JPMorgan (NYSE:JPM) stellen die Anleger in ihrem aktuellen Bericht auf eine nahende Chance zum Einstieg in Eurozone-Aktien ein. Noch schrecken die Experten um Mislav Matejka aber vor einem "Overweight" der Region gegenüber den USA zurück. Die Frankreich-Risiken seien zwar "kein Game-Changer", könnten aber im Zuge der Neuwahlen noch einmal für einen Rückschlag sorgen.
Die JPMorgan-Experten betonten wegen der politisch unsicheren Lage in der Eurozone einmal mehr ihre Skepsis für den Bankensektor. Vorbörslich ins Blickfeld rückten am Montag aber eher die Autowerte: China und die EU wollen im Streit um E-Auto-Zölle miteinander verhandeln.
Deutsche Wirtschaftsverbände begrüßten die Verhandlungsbereitschaft beider Seiten. Wann und in welchem Rahmen es zu Verhandlungen kommen soll, ist aber noch unklar und auch inhaltlich gibt es kritische Stimmen zu einem möglichen Ergebnis. Die Aktien der hiesigen Autobauer Volkswagen (ETR:VOWG) , BMW (ETR:BMWG) und Mercedes-Benz (ETR:MBGn) reagierten vorbörslich mit verhaltenen Gewinnen auf die avisierten Gespräche.
Mit neun Prozent sehr deutlich im Plus erwartet wurden die Aktien von Deutz (ETR:DEZG) . Treiber war die Fantasie der Anleger, dass der Motorenbauer in das Rüstungsgeschäft einsteigen könnte. Das Unternehmen erwäge die Lieferung von Motoren für radgetriebene Rüstungsfahrzeuge, schrieb die "Welt am Sonntag" nach einem Gespräch mit Vorstandschef Sebastian Schulte.
Vorbörsliche Kursbewegung lösten noch Analystenkommentare aus: Die UBS (SIX:UBSG) gab wegen der derzeit schwachen Auftragsdynamik ihre Kaufempfehlung für das Medizintechnik-Unternehmen Carl Zeiss Meditec (ETR:AFXG) auf und dies drückte die zuletzt schon schwachen Aktien im Tradegate-Handel mit 0,8 Prozent ins Minus. Zalando (ETR:ZALG) sank vorbörslich viel deutlicher um vier Prozent wegen einer Abstufung auf "Equal-weight" durch Morgan Stanley (NYSE:MS).
Eine Kaufempfehlung gibt es dagegen von Jefferies für Hochtief (ETR:HOTG) , woraufhin der Kurs vorbörslich um zwei Prozent anzog. Analyst Graham (NYSE:GHC) Hunt erwartet sich vom Baukonzern "heißes Gewinnwachstum" - in Anspielung an das Börsenkürzel "HOT". Er erwähnte das Geschäftspotenzial des Unternehmens durch die steigende Nachfrage nach Datenzentren-Kapazitäten. Hightech-Infrastrukturprojekte böten generell höhere Margen bei geringerem Risiko.
Zudem gibt es Veränderungen in den Indizes der Dax-Familie. Während der Dax unverändert bleibt, steigt Traton (ETR:8TRA) in den MDax auf. Ferner kommen Rational (ETR:RAAG) und Tui (ETR:TUI1n) zurück in den Index mittelgroßer Werte. Tui gelingt damit nach Jahren der Abstinenz eine Rückkehr auf die deutsche Index-Bildfläche. Ähnliches gilt für die Parfümeriekette Douglas (ETR:DOU1) im SDax . Dort haben nun auch SMA Solar (ETR:S92G) und Sixt (ETR:SIXG) ihre neue Heimat.