FRANKFURT (dpa-AFX) - Neu aufgeflammte Furcht vor den Folgen des Brexit-Votums treiben die Anleger in als sicher geltende Japanische Staatsanleihen. In der Nacht auf Mittwoch fiel die Rendite von Anleihen mit 20-jähriger Laufzeit erstmals in der Geschichte unter null. Zwischenzeitlich lag die Rendite bei minus 0,005 Prozent.
Zuletzt kletterte die Rendite wieder in den positiven Bereich. Auch die Renditen 10-, 30,- und 40-jähriger Papiere hatten zwischenzeitlich neue Rekordtiefs erreicht. Sorgen um die Finanzstabilität und die weltweite Wirtschaft treiben die Anleger wieder verstärkt in als sicher geltende Häfen. Das macht sich auch in Deutschland bemerkbar. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe fiel am Mittwoch auf ein neues Rekordtief von minus 0,19 Prozent. Politische Turbulenzen in Großbritannien hatten zuletzt die Unsicherheit erhöht. Führende Brexit-Befürworter räumten das Feld. Unterdessen suchen die konservativen Tories nach einem Nachfolger David Camerons. Zudem hatte der britische Notenbankchef Mark Carney am Dienstag vor Risiken für die Finanzmarktstabilität und für die britische Wirtschaft gewarnt. Konkrete Auswirkungen sind bereits zu spüren: Drei britische Fonds, die auf Gewerbeimmobilien spezialisiert sind, mussten die Rücknahme von Anteilsscheinen wegen Liquiditätsengpässen aussetzen.