Es ist kein Geheimnis, dass steigende Zinsen und Cash auf der Bank oder unter dem Kopfkissen Rendite bedeuten können. Man mag es in Zeiten niedriger bis teilweise sogar negativer Zinsen fasst vergessen haben, aber Alternativen wie das Festgeld haben einmal beim Vermögensaufbau geholfen.
Wir befinden uns jetzt also allmählich wieder in einer Zeit, in der erste Geldhäuser anfangen, uns für das Sparen zu belohnen. Hier und da gibt es bereits das erste Prozent auf das Tagesgeld. Andere Banken dürften nachziehen. In einer Zeit der etwas restriktiveren EZB-Geldpolitik ergeben sich neue Möglichkeiten für Sparer.
Trotzdem sollten wir die steigenden Zinsen nicht als ideale Anlagestrategie für unser Cash sehen. Die Inflation ist schließlich derart hoch, dass wir trotzdem einen Kaufkraftverlust erleiden. Aber, um ehrlich zu sein: Man darf es als Bonus betrachten. Das mache ich zumindest jetzt.
Cash auf der Hand und steigende Zinsen: Der Bonus Um ehrlich zu sein bin ich auch nicht voll investiert und werde es wohl niemals sein. Das Gefühl, Liquidität auf der hohen Kante zu haben gibt mir Sicherheit. Eine gewisse Quote Cash leiste ich mir daher unentwegt. Sowohl für mögliche Zukäufe, aber eben auch um mein Leben abzusichern.
Das ist der Punkt, wo steigende Zinsen ins Spiel kommen. Jetzt, wo es 1 % gibt, in Zukunft womöglich auch mal 2 oder 3 % auf Tagesgeld oder auch kurzfristiges Festgeld, nutze ich diese Möglichkeiten natürlich wieder. Relative Flexibilität und sichere Anlagemöglichkeiten mit einer derartigen Rendite ist okay für mich. Es ist zumindest besser, als den Cashberg einfach unverzinst liegen zu lassen. Wie gesagt: Es ist ein Bonus für mich, um zumindest das Geld nicht untätig liegen zu lassen.
Trotzdem weiß ich, dass das keine gute Investition ist. Selbst wenn ich im Querschnitt irgendwann 2,5 % Zinsen auf Tagesgeld oder Festgeld bekommen sollte: Das reicht kaum, um der Inflation im derzeit höheren einstelligen Prozentbereich etwas entgegenzusetzen. Es ist lediglich eine Alternative, die auch hier besser als das Nichtstun ist und zumindest etwas Vermögenswachstum bietet. Oder einen kleinen Ausgleich für das Cashpolster, damit die momentane Teuerung nicht die volle Kaufkraft zerfrisst.
In geringem Maße nutzbar Steigende Zinsen sind für mich für mein Cashpolster daher nutzbar. Ganz ehrlich: Es wäre merkwürdig, das nicht zu tun. Meine Liquidität muss schließlich nicht in Gänze unverzinst und ohne Rendite liegen bleiben, wenn man relativ simpel 1 %, vielleicht auch mal wieder 2 % oder mehr bekommen kann. Dann nutze ich das natürlich sehr, sehr gerne.
Trotzdem weiß ich, dass das keine wirkliche Investition ist, die mir jetzt die Kaufkraft erhält. Nein, sondern die steigenden Zinsen gibt es bloß, weil die Inflation so hoch ist. Wer das stets im Hinterkopf behält, der dürfte auch an dieser Front weiterhin die richtigen Entscheidungen treffen.
Der Artikel Cash und steigende Zinsen: Ein Bonus ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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