Die Commerzbank AG (ETR:CBKG) trifft Vorbereitungen für erste Gespräche mit UniCredit, nachdem die italienische Bankengruppe einen Anteil von 9% an dem deutschen Kreditinstitut erworben hat. Der Aufsichtsrat der Commerzbank wird voraussichtlich in einer für nächste Woche anberaumten Sitzung CFO Bettina Orlopp mit der Leitung dieser Gespräche beauftragen. Dieses Engagement erfolgt, nachdem UniCredit starkes Interesse an einer Fusion gezeigt hat, was einen bedeutenden Schritt in Richtung einer paneuropäischen Bankenfusion darstellt.
Diese Entwicklung findet inmitten erheblichen politischen Widerstands in Deutschland statt, insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen. Gewerkschaften haben Bedenken hinsichtlich möglicher Arbeitsplatzverluste geäußert, was die Sensibilität der Situation angesichts der wichtigen Rolle der Commerzbank in der deutschen Wirtschaft unterstreicht. Die Bank ist für den deutschen Außenhandel von zentraler Bedeutung und betreut über 25.000 Geschäftskunden bei einer Belegschaft von mehr als 42.000 Mitarbeitern.
Obwohl die Commerzbank-Führung für Gespräche offen ist, steht sie einer Übernahme Berichten zufolge ablehnend gegenüber. Die Entscheidung, möglicherweise Orlopp an die Spitze der Gespräche zu stellen, könnte bereits am Dienstag während eines zweitägigen Strategietreffens nahe Frankfurt finalisiert werden.
Commerzbank-CEO Manfred Knof, der Ende 2025 aus dem Amt scheiden wird, hat Übernahmeangebote in der Vergangenheit abgelehnt. Der Zeitpunkt seiner Rücktrittsankündigung, die nur wenige Stunden vor der Bekanntgabe von UniCredits Beteiligung erfolgte, hat Fragen über seine Fähigkeit aufgeworfen, die Bank durch mögliche Fusionsgespräche zu führen.
Die deutsche Bundesregierung, die einen Teil ihrer Beteiligung an der Commerzbank verkauft hatte, ohne UniCredits Schritt zu antizipieren, befindet sich nun in einer unbequemen Lage. Die Regierung hatte nicht vorhergesehen, dass die Aktien von einem strategischen Investor erworben würden und hatte eine breitere Streuung der Käufer erwartet. Als Reaktion auf den Anteilserwerb hat die Commerzbank die Regierung aktiv ermutigt, ihre verbleibende 12%-Beteiligung zu behalten, um eine vollständige Übernahme durch UniCredit zu verhindern.
Dieses Übernahmeangebot ist nicht UniCredits erste Interessensbekundung an der Commerzbank. Die italienische Bank signalisierte ihre Absichten erstmals 2017 und griff die Idee 2019 während der Fusionsgespräche der Commerzbank mit der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) erneut auf. UniCredit-CEO Andrea Orcel trat auch 2022 vor dem Ukraine-Krieg an Knof heran, um über einen möglichen Deal zu sprechen, aber die Gespräche kamen nicht voran.
Die italienische Regierung hält sich unterdessen in Bezug auf UniCredits Vorstoß in Deutschland zurück, insbesondere nach einem gescheiterten Übernahmeversuch der Monte dei Paschi im Jahr 2021, der die Beziehungen belastete.
Während die deutsche Koalitionsregierung mit sinkender Popularität konfrontiert ist und sich auf die Bundestagswahlen im nächsten Jahr vorbereitet, fügen die sich anbahnenden Gespräche mit UniCredit der politischen Landschaft des Landes eine weitere Komplexitätsebene hinzu.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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