von Robert Zach
Investing.com - Die Aussicht auf weitere Konjunkturimpulse seitens der Zentralbanken sowie die unaufhörliche Rallye der US-Tech-Werte (NYSE:XLK) sorgt für Kauflaune am deutschen Aktienmarkt. Der DAX steigt um 2,04 Prozent auf 13.236 Punkte. Das Tageshoch liegt bislang bei 13.239,20 Zählern und das Tagestief bei 13.057 Punkten.
Das vorläufige "obere Maximum" sieht Martin Utschneider, Technischer Analyst bei der Münchner Privatbank Donner & Reuschel, "bei rund 13.220 Indexzählern".
Der MDAX, der mittelgroße deutsche Unternehmen umfasst, kletterte um 1,20 Prozent auf 27.862 Punkte und der SDAX stieg um 0,75 Prozent auf 12.699 Zähler. Für den TecDAX ging es im Fahrwasser der starken Tech-Börse Nasdaq um 1,77 Prozent nach oben auf 3.170 Punkten nach oben.
Unterstützt wurde die Kursrallye in Frankfurt von Kommentaren der Fed-Gouverneurin Lael Brainard, die am Dienstag signalisierte, dass bereits in den kommenden Monaten bedarf für neue Konjunkturspritzen durch die Federal Reserve bestehen könnte. Man müsse aufgrund der schleppenden Konjunkturerholung infolge der Corona-Pandemie auf einen stärker konjunkturstimulierenden Kurs umschwenken.
Hinzu kommt ein schwächerer Euro, der sich ebenfalls positiv auf den DAX auswirkt. Gestern kletterte die Gemeinschaftswährung erstmals seit Mai 2018 über die psychologisch bedeutende Marke von 1,20 Dollar, konnte das Niveau aber nicht halten und rutschte ab. Zuletzt notierte der EUR/USD gut 0,40 Prozent im Minus bei 1,1869 Dollar. Grund für den Abverkauf waren zum einen schwache Verbraucherpreise aus der Eurozone, die unter die Nulllinie gefallen waren, sowie Aussagen von EZB-Chefvolkswirte Philip Lane, der meinte: "Der Euro-Dollar-Kurs spielt eine Rolle. Wenn es Kräfte gibt, die den Eurokurs bewegen, dann wirkt sich das auf unsere globalen und europäischen Prognosen aus und das wiederum beeinflusst unsere geldpolitischen Rahmenbedingungen".
Konjunkturseitig stehen heute die ADP-Arbeitsmarktdaten auf der Agenda. Die Analysten der Helaba erwarten aufgrund eines erheblichen Nachholbedarfs "ein kräftiges Plus", warnen aber vor zu viel Optimismus, weil die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung noch immer auf hohem Niveau liegt.
Von Investing.com befragte Volkswirte erwarten per August ein Stellenplus von 950.000, nach 167.000 im Juli.
Neben den Arbeitsmarktdaten werden sich auch einige Fed-Redner äußern, darunter Williams, Mester und Kashkari.