von Robert Zach
Investing.com - Gute Wirtschaftsdaten aus der Eurozone sowie die Hoffnung auf ein neues Konjunkturprogramm in den USA lassen den DAX am Dienstag um mehr als 300 Punkte steigen. Aber auch die Tatsache, dass der Phase-1 Handelsdeal mit China trotz der zuletzt zunehmenden Spannungen weiterhin intakt sei, wie Trump in der Nacht von Montag auf Dienstag versicherte, sorgte für Erleichterung. Mit 12.583 Punkten erreichte der deutsche Leitindex den höchsten Stand seit 10. Juni.
Der DAX gewann am Dienstagmittag 2,48 Prozent auf 12.567 Punkte, der MDAX notierte 1,32 Prozent bei 26.317 Zählern und de TecDAX rückte um 1,92 Prozent vor auf 3.008 Punkte. Der europäische Leitindex Euro Stoxx 50 stand 1,99 Prozent im Plus bei 3.306 Zählern.
Die konjunkturelle Talfahrt der deutschen Wirtschaft hat wohl das "Schlimmste" bereits hinter sich. Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex - Industrie und Dienstleistungen - stieg nach vorläufigen Berechnungen von 32,3 auf 45,8 Punkte, wie das Forschungsunternehmen Markit am Dienstag mitteilte. Erwartet wurde ein Anstieg auf 44,2 Punkte. "Der Juni-Flash zeigt, dass sich der PMI von seinem Tiefpunkt im April weiter erholt hat und auf den höchsten Wert, seit Ausbruch der Corona-Pandemie geklettert ist. Demnach kämpft sich die deutsche Wirtschaft weiter mit aller Kraft aus der Talsohle heraus", sagte Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit und Autor des Flash-PMI.
Auch der Einkaufsmanagerindex der Eurozone erholte sich im Juni weiter. Der Gesamtindex sprang von 31,9 im Mai auf 47,5.
Wirecard-Aktie erholt sich
Die Aktien des deutschen Bezahldienstleisters Wirecard (DE:WDIG) (TG:WDIG) erholten sich am Dienstag und standen mit einem Kursplus von mehr als 14 Prozent an der DAX-Spitze. Zuletzt wechselten die Anteilsscheine den Besitzer für 16,50 Euro. Letzten Donnerstag notierten sie allerdings noch bei über 100 Euro.
Vergangene Woche hatten sich die Ereignisse um den deutschen Bezahldienstleister dramatisch zugespitzt. Die Vorlage des Jahresabschlusses, die für den 18. Juni geplant war, musste erneut verschoben werden, weil Wirecard dem Wirtschaftsprüfer EY keinen Nachweis über das Vorhandensein von 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten bei zwei asiatischen Banken erbringen konnte. In der Folge trat der mittlerweile festgenommene Markus Braun als Vorstandsvorsitzender der Wirecard AG zurück. Als Interims-Chef wurde der Amerikaner James Freis installiert, der gestern mitteilen ließ, dass die verschwundenen Wirecard-Milliarden mit "überwiegender Wahrscheinlichkeit" nicht existieren. Wirecard zog daraufhin die vorläufigen Ergebnisse und Prognosen der Geschäftsjahre 2019 und 2020 zurück.
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