Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte schwächten sich am Donnerstag ab, da die Anleger nach der starken Rallye dieser Woche Gewinne vom Tisch nehmen.
Gegen 9:40 Uhr notierte der DAX in Deutschland 0,7% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,7%, während der britische FTSE Index um 0,8% nachgab.
Die globalen Aktienmärkte sind diese Woche nach den positiven Impfstoffmeldungen des US-Pharmariesen Pfizer (NYSE:PFE) und des deutschen Partners Biontech (NASDAQ:BNTX) in die Höhe geschnellt. Der Optimismus schmilzt jedoch dahin, da die COVID-19-Neuinfektionen in Europa keine Verlangsamung erkennen lassen.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, warnte am Mittwoch vor übertriebenen Erwartungen im Hinblick auf einen COVID-19-Impfstoff.
"Auch wenn die neuesten Nachrichten über einen Impfstoff vielversprechend aussehen, können wir immer noch mit wiederkehrenden Zyklen einer beschleunigten Virusverbreitung und verschärften Restriktionen konfrontiert sein. Es braucht Zeit, bis eine weit verbreitete Immunität erreicht ist", sagte Lagarde auf dem EZB-Forum.
Die Wirtschaftsdaten vom Donnerstag zeigten, dass die britische Wirtschaft im dritten Quartal um 15,5% gewachsen ist. Zuvor war es zu einem Rückgang um 19,8% gekommen. Auf Monatsbasis verlangsamte sich das Wachstum im September von 2,1% zuvor auf 1,1%.
Die Aktien des deutschen Maschinenbaukonzerns Siemens (DE:SIEGn) fielen um 4,5%, obwohl der Gewinn im Industriegeschäft besser als erwartet ausfiel. Die Deutsche Telekom (OTC:DTEGY) stieg um 0,8%, nachdem sie ihre Gewinnprognose angehoben hatte. Ermöglich wurde dies mit der Outperformance der kürzlich fusionierten US-Sparte T-Mobile.
In Großbritannien legte der Luxusmodekonzern Burberry (LON:BRBY) um 4,4% zu. Das Unternehmen gab an die Preise zu erhöhen, da der Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres fast wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht hatte. Der Versicherer und Vermögensverwalter Legal & General (LON:{6568|LGEN}} verzeichnete einen Rückgang um 2,8%, weil die Anleger über die neue Dividendenpolitik alles andere als erfreut sind. Diese soll jedoch dazu dienen die Bilanz des Unternehmens zu stärken.
Die Ölpreise konsolidierten am Donnerstag, nachdem zuletzt mit den Nachrichten über Coronavirus-Impfstoffe und sinkenden US Rohöllagerbeständen ordentliche Gewinne zu verzeichnen waren.
Zudem gibt es Spekulationen, dass die großen Ölproduzenten, die OPEC+, die Angebotsbeschränkungen aufrechterhalten wollen. Die OPEC+ trifft sich Ende des Monats, um eine für Januar geplante Fördererhöhung um 2 Millionen Barrel pro Tag zu besprechen. Analysten erwarten, dass dieser Schritt verschoben wird.
Die Energy Information Administration gibt später am Tag die Rohöllagerbestandsdaten bekannt.