Von Peter Nurse
Investing.com – Der europäische Aktienmarkt zeigte sich am Donnerstag im frühen Handel schwach, da viele Anleger vorsichtig im Hinblick auf das Treffen der EZB und das sich verlangsamende Tempo der weltweiten wirtschaftlichen Erholung agieren.
Um 8:50 Uhr MEZ war der DAX 0,6 % im Minus, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,6 % und der FTSE 100 in London notierte 1,2 % schlechter.
Die weltweiten Aktienmärkte kämpfen derzeit damit, weitere Gewinne zu erzielen, da die Anleger in Sorge über die jüngsten Corona-Entwicklungen sind, und sich die wirtschaftliche Erholung verlangsamt. Zudem beginnen viele Zentralbanken nun schrittweise damit, ihre Geldpolitik zu ändern, um die Inflation wieder einzufangen.
Daten aus China zeigen dieses Problem deutlich auf. Dort erreichte der Erzeugerpreisindex im August seinen Höchststand seit 13 Jahren. Er stieg im Jahresvergleich um 9,5 %, hauptsächlich aufgrund der stark gestiegenen Materialkosten.
Vor diesem Hintergrund steht die EZB am Donnerstag unter besonderer Beobachtung. Die Frage, die sich die Anleger stellen, lautet, ob die EZB einen Zeitplan zur Reduzierung der Anleihekäufe vorstellen wird oder nicht.
Auf Unternehmensseite stach EasyJet (LON:EZJ) besonders hervor. Die Aktie der Airline brach am Donnerstag um mehr als 10 % ein, nachdem sie zuvor angekündigt hatte, rund 1,2 Mrd. Pfund (1,7 Mrd. USD) durch Bezugsrechtsemissionen einnehmen zu wollen, um die wirtschaftliche Erholung voranzutreiben. Zudem gab die Airline bekannt, dass es vor Kurzem ein Übernahmeangebot abgelehnt hatte.
Im Gegensatz dazu war Merck KGaA (DE:MRCG) 2,2 % im Plus. Das deutsche Konglomerat hob seine Wachstumsprognose für seine Life-Science-Geschäftseinheit an.
Uniper (DE:UN01) stieg 0,9 % und erreichte damit ein Allzeithoch. Das deutsche Energieunternehmen profitiert vor allem vom Anstieg der europäischen Gaspreise auf ein neues Rekordniveau.
WM Morrison (LON:MRW) kletterte 0,2 % nach oben, trotz dass die britische Supermarktkette, die sich inmitten einer Übernahmeschlacht befindet, einen um 37 % geringeren Gewinn in der 1. Jahreshälfte aufgrund der Kosten durch Corona berichtete.
Die Rohölpreise konnte sich am Donnerstag wieder etwas stabilisieren. Heute werden die offiziellen Daten zum US-Rohölverbrauch durch die U.S. Energy Information Administration bekanntgegeben.
Bis 8:40 Uhr MEZ waren US-Rohöl-Futures 0,2 % im Minus bei 69,14 USD pro Barrel. Brent fiel derweil um 0,1 % auf 72,53 USD.
Gold-Futures verloren 0,1 % auf 1.793,15 USD pro Unze. EUR/USD gewann 0,1 % hinzu und stieg auf 1,1825.