Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind freundlich in den Mittwoch gestartet. Besser als erwartete Wachstumsdaten aus Großbritannien haben den FTSE 100 beflügelt, obwohl sich die Bewegungen vor den wichtigen Inflationsdaten aus den USA in Grenzen halten.
Gegen 9.40 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,1% höher und der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,1%. Für den FTSE 100 in Großbritannien ging es um 0,6% nach oben.
Großbritanniens Wirtschaft wuchs im März stärker als erwartet. Im Vergleich zum Februar erhöhte sich die Wirtschaftsleistung um 2,1%, wie offizielle Daten am Mittwoch zeigten. Gleichzeitig schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt in den ersten drei Monaten des Jahres 2021 um 1,5%.
Die Bank of England sagte letzte Woche, sie erwarte eine schnelle Erholung der fünftgrößten Volkswirtschaft der Welt, sobald die Coronavirus-Beschränkungen aufgehoben werden. Auf das Gesamtjahr 2021 hochgerechnet rechnen die Notenbanker mit einem Wachstum von 7,25%.
Trotz dieser erfreulichen Entwicklung befürchten die Anleger, dass die sich erholende Weltwirtschaft zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation führt und die Zentralbanken, insbesondere die US-Notenbank Fed, zu einer früheren Straffung ihrer ultralockeren Geldpolitik veranlasst als bisher angenommen.
Investoren beobachten daher aufmerksam den US-amerikanischen Verbraucherpreisindex für April, der um 14.30 Uhr MEZ bekannt gegeben wird. Erwartet wird ein Anstieg von 0,2% gegenüber dem Vormonat, was die Jahresrate zum Vorjahr auf 3,6% anheben würde.
Obwohl der Vorjahreswert durch Basiseffekte des letztjährigen pandemiebedingten Einbruchs der Energiepreise verfälscht wird, wäre ein derartiger Anstieg der größte seit September 2011.
Zurück in Europa stiegen die Aktien der Commerzbank (DE:CBKG) um 6,9%, nachdem der deutsche Kreditgeber im ersten Quartal einen Gewinn erzielte und damit die Erwartungen übertraf. Die Papiere von Bayer (OTC:BAYRY) erhöhten sich um 3,2%. Der deutsche Pharmariese meldete einen Anstieg des Nettogewinns und bestätigte seinen Ausblick für das Gesamtjahr.
Gefragt waren auch die Papiere von Ahold Delhaize (AS:AD). Sie stiegen um 3,1%, nachdem der Supermarktbetreiber einen besseren Umsatz als erwartet meldete.
Schwach präsentierten sich dagegen die Tui-Aktien (DE:TUIGn), die ein Minus von 1,5% verzeichneten. Wie der weltgrößte Reiseveranstalter mitteilte, lag der Buchungsstand für diesen Sommer mit 2,6 Mio. Buchungen um 69% niedriger als zu diesem Zeitpunkt im Jahr 2019.
Die Ölpreise stabilisierten sich am Mittwoch nach einigen volatilen Tagen, da ein Rückgang der US-Rohöllagerbestände den Händlern signalisierte, dass die Erholung der Nachfrage auf Kurs bleibt.
Die US-Rohöllagerbestände fielen in der Woche bis zum 6. Mai um 2,5 Millionen Barrel, so eine am Dienstag veröffentlichte Schätzung des Branchenverbandes American Petroleum Institute. Der offizielle Lagerbestandsbericht der Regierung, der am Mittwochnachmittag ansteht, dürfte diesen Bericht weitgehend bestätigen.
In der Zwischenzeit hat Colonial Pipeline, die größte Treibstoffpipeline in den USA, in den fünf Tagen seit der Abschaltung nach der Cyber-Attacke vom Freitag nur einen kleinen Abschnitt wieder in Betrieb genommen und rechnet nicht mit einer wesentlichen Wiederherstellung des Betriebs vor dem Wochenende.
US-Rohöl-Futures handelten 0,9% höher bei 65,85 Dollar pro Barrel, der Brent-Kontrakt stieg um 0,9% auf 69,11 Dollar, während Benzin-Futures an der New York Mercantile Exchange um 0,3% auf 2,1452 Dollar pro Gallone kletterten.
Gold-Futures büßten um 0,1% auf 1.834,35 Dollar je Feinunze ein, während der EUR/USD um 0,1% niedriger bei 1,2138 gehandelt wurde.