Von Peter Nurse
Investing.com - Gute Firmenbilanzen, vor allem aus dem Bankensektor, unterstützten die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch vor Abschluss der geldpolitischen Beratungen der Federal Reserve.
Der DAX in Deutschland stieg bis 9.50 Uhr ET (0840 GMT) um 0,5%, der CAC 40 in Frankreich legte um 0,4% zu und der britische FTSE 100 kletterte um 0,4%.
Eine Reihe von europäischen Blue-Chip-Unternehmen haben am Mittwoch ihre Quartalsergebnisse veröffentlicht, die im Allgemeinen erfreulich ausfielen.
Die Aktie der Deutschen Bank (DE:DBKGn) stieg um über 6%, nachdem das deutsche Finanzinstitut den größten Quartalsgewinn seit dem ersten Quartal 2014 verzeichnete. Der Erfolg der Investmentbank glich dabei den Gegenwind durch ein laufendes Restrukturierungsprogramm und Kosten im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie aus.
Gefragt waren auch die Aktien von Lloyds (LON:LLOY), die um 4% kletterten. Die britische Bank meldete ebenfalls ein starkes Quartalsergebnis mit einem Gewinn nach Steuern von 1,4 Mrd. Pfund (1,9 Mrd. Dollar), der durch die Auflösung erwarteter Rückstellungen für Kreditausfälle angesichts der verbesserten Wirtschaftsaussichten begünstigt wurde.
Die Santander (MC:SAN)-Aktie fiel dagegen um 0,2% und litt unter Gewinnmitnahmen, nachdem sie zuvor auf ein 52-Wochen-Hoch geklettert war. Die spanische Bank meldete für das erste Quartal einen Gewinnsprung um fast das Fünffache, da sie keine Rückstellungen im Zusammenhang mit Covid-19 wie vor einem Jahr verbuchen musste und ihre US-Einheit eine robuste Performance zeigte.
Abseits des Bankensektors stiegen die Aktien von Dassault Systemes (PA:DAST) um 0,6% auf ein Allzeithoch, nachdem das französische Softwareunternehmen im ersten Quartal einen Anstieg des Betriebsgewinns und des Umsatzes verzeichnete. Die Aktie von Sanofi (NASDAQ:SNY) kletterte um 1,5%. Der französische Pharmakonzern übertraf mit seinen Geschäftszahlen für das erste Quartal die Erwartungen und profitierte dabei von der starken Nachfrage nach seinem Neurodermitis-Medikament Dupixent.
In Großbritannien erhöhten sich die Anteilsscheine der London Stock Exchange (LON:LSEG) um 1,1 %. Der Börsenbetreiber meldete einen Anstieg der Gesamteinkünfte um 3,9% im ersten Quartal, während er die Integration der 27 Milliarden Dollar schweren Übernahme des Daten- und Analyseunternehmens Refinitiv fortsetzte.
Die US-Notenbank Fed beendet derweil ihre zweitägige politische Sitzung am Mittwoch. Experten erwarten trotz einer Reihe guter Wirtschaftsdaten in den letzten Monaten keine Änderungen an der ultralockeren Geldpolitik.
Konjunkturseitig enttäuschte in Europa die deutsche GfK-Umfrage zur Verbraucherstimmung, die im Mai auf -8,8 von -6,1 im Vormonat fiel. Grund dafür waren die neuen landesweiten Restriktionen zur Eindämmung der Pandemie.
Die Ölpreise zogen am Mittwoch an. Händler verarbeiteten die gegensätzlichen Einflüsse aus der Entscheidung der OPEC+, die Produktion moderat zu erhöhen, während in den USA die Rohölvorräte zulegten.
Die US-Rohöl-Futures standen 0,3% höher auf 63,12 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,2% auf 66,03 Dollar stieg.
Die Gold-Futures sanken um 0,6% auf 1.768,40 Dollar je Unze und der EUR/USD büßte 0,2% auf 1,2068 Dollar ein.
Lesen Sie auch: