Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Montag fester eröffnen. Unterstützt wird die gute Stimmung durch die Entscheidung Chinas, seine Grenzen wieder vollständig zu öffnen, wovon sich die Anleger neue Impulse für das globale Wachstum erhoffen.
Bis 08.00 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,2 % höher, der französische CAC 40 Future kletterte um 0,2 %, während der britische FTSE 100 Future um 0,1 % zulegte.
Am Sonntag hob Peking die Pandemie-Grenzkontrollen auf und öffnete die seit Beginn der Corona-Pandemie fast vollständig geschlossenen Grenzen.
Dadurch erhoffen sich die Anleger eine Belebung der Wirtschaftstätigkeit des Riesenreichs, was angesichts der Bedeutung Chinas als regionaler Wachstumsmotor und als wichtiger Markt für europäische Exporteure weitreichende Auswirkungen haben würde.
"China scheint im Jahr 2023 über alle Wachstums-, Politik- und Inflationszyklen hinweg im globalen Kontext gut aufgestellt zu sein", so die Analysten von der Investmentbank Goldman Sachs in einer Mitteilung.
Die Stimmung der Anleger wurde am Freitag durch eine Mischung aus soliden Zuwächsen bei den US-Beschäftigtenzahlen, einem langsameren Lohnwachstum und einem starken Rückgang der Aktivitäten im Dienstleistungssektor beflügelt, was die Hoffnung nährte, dass die US-Notenbank bei ihrer nächsten Sitzung im Februar ihre Zinserhöhungen erneut verlangsamen wird.
In Europa wuchs die deutsche Industrieproduktion im November um 0,2 % gegenüber dem Vormonat, eine Verbesserung gegenüber dem revidierten Rückgang von 0,4 % im Vormonat.
Die Aussichten bleiben jedoch düster: Vier von zehn deutschen Unternehmen erwarten laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Deutschen Wirtschaftsinstituts für 2023 einen Geschäftsrückgang.
"Das Risiko einer Gasknappheit in der Wintersaison 2022/23 ist nicht mehr so hoch wie im Sommer 2022, und auch die Energiepreise sind seitdem zurückgegangen. Sie bleiben jedoch auf einem hohen Niveau und Produktionsstörungen sind nicht auszuschließen", so das Deutsche Wirtschaftsinstitut.
Die Arbeitslosenquote der Eurozone für November wird im weiteren Verlauf der Sitzung veröffentlicht.
Unternehmensseitig dürfte der Bankensektor in dieser Woche im Mittelpunkt stehen, da die wichtigsten US-amerikanischen Kreditinstitute am Freitag ihre Ergebnisse für das vierte Quartal veröffentlichen, unter anderem Wells Fargo (NYSE:WFC), Citigroup (NYSE:C), Bank of America (NYSE:BAC) und JPMorgan (NYSE:JPM).
Die Ölpreise stiegen am Freitag, unterstützt durch die Meldung, dass Chinas Grenzen zum ersten Mal seit drei Jahren wieder geöffnet wurden, was die Aussichten auf ein Wachstum der Kraftstoffnachfrage im größten Rohölimporteur der Welt verbesserte.
Sowohl Brent als auch WTI fielen letzte Woche um mehr als 8 % und verzeichneten damit die größten wöchentlichen Verluste zu Jahresbeginn seit 2016, bedingt durch globale Rezessionsängste.
Bis 08.00 Uhr MEZ legte der US-Rohöl-Future 1,5 % auf 74,84 Dollar pro Barrel zu, während der Brent-Kontrakt um 1,4 % auf 79,66 Dollar stieg.
Der Gold-Future rückte um 0,7 % auf 1.882,25 Dollar je Unze vor und der EUR/USD stieg um 0,4 % auf 1,0684.