Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Dienstag nach den starken Verlusten der vorangegangenen Börsensitzung etwas höher eröffnen, auch wenn die Sorgen über Spillover-Effekte im Zusammenhang mit dem Immobilienriesen China Evergrande Group (HK:3333) weiter bestehen, während gleichzeitig die Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve die Anleger an der Seitenlinie hält.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,4% höher, der CAC 40 Future in Frankreich stieg um 0,2% und der FTSE 100 Future in Großbritannien kletterte um 0,5%.
Am Montag gaben die europäischen Börsen kräftig nach. Der DAX schloss 2,3 % niedriger und auch der CAC 40 sank um 1,7 %, ausgelöst durch die Befürchtung eines ungeordneten Zahlungsausfalls in China, der Chinas Immobilien- und Finanzsektor zu einem Zeitpunkt treffen könnte, an dem sich das Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt ohnehin bereits verlangsamt.
Evergrande muss am Donnerstag eine Zinszahlung in Höhe von 83,5 Millionen Dollar für seine Anleihe mit Laufzeit März 2022 und am 29. September eine zweite Zinszahlung in Höhe von 47,5 Millionen Dollar für seine Anleihen mit Laufzeit März 2024 leisten. Das Unternehmen hat bereits zuvor eine kleine Zahlung an seine Gläubiger versäumt.
Das Hauptaugenmerk wird jedoch am Dienstag auf den Startschuss in die zweitätige Sitzung der (Federal Reserve) liegen. Die meisten Marktteilnehmer erwarten, dass die Fed ein deutliches Signal geben wird, dass sie ihre Anleihekäufe vor Jahresende zurückfahren wird.
In Europa rückt der Automobilsektor in den Mittelpunkt, nachdem das Handelsblatt berichtet hat, dass eine Umwelt-NGO BMW (DE:BMWG) und Daimler (OTC:DDAIF) verklagt hat, weil sie sich weigern, ihre Ziele für den Kohlendioxidausstoß zu verschärfen und bis 2030 auf Autos zu verzichten, die fossile Brennstoffe verwenden.
Der Schweizer Arzneimittelhersteller Novartis (SIX:NOVN) gab am Dienstag bekannt, dass er den Gentherapiespezialisten Arctos Medical gekauft hat. Damit will das Unternehmen seine Bemühungen zur Entwicklung von Therapien für Patienten mit schwerem Sehverlust verstärken.
Auch die Rohölpreise erholten sich am Dienstag und legten nach mehreren Verlusttagen zu, nachdem es Hinweise darauf gab, dass die Unterbrechungen der Rohölproduktion im Golf von Mexiko bis ins nächste Jahr hinein andauern werden.
Royal Dutch Shell (LON:RDSa), der größte Ölproduzent in der Region, teilte am Montag mit, dass die Produktion aus zwei seiner größten Felder dort aufgrund der durch den Hurrikan Ida Ende August verursachten Schäden nicht vor 2022 wieder aufgenommen werden kann.
Die Anleger werden sich im weiteren Verlauf der Sitzung auf die Rohölversorgungsdaten des American Petroleum Institute konzentrieren.
Gegen 08.05 Uhr MEZ stand US-Rohöl 1% höher bei 70,83 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 0,9% auf 74,57 Dollar. Beide Kontrakte waren in der letzten Sitzung um rund 2% eingebrochen.
Der Gold-Future notierte konstant bei 1.763,75 Dollar je Unze und der EUR/USD handelte 0,1% höher bei 1,1733.