Von Peter Nurse
Investing.com - Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik durch die US-Notenbank Federal Reserve sowie robuste Firmenbilanzen dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag beflügeln.
Gegen 08.05 Uhr MEZ lag der DAX Future in Deutschland um 0,1% höher, der CAC 40 Future in Frankreich kletterte um 0,5% und der FTSE 100 Future in Großbritannien stieg um 0,2%.
Die US-Notenbank hat am Mittwoch ihren Leitzins unverändert in der Spanne von 0% bis 0,25% belassen und das monatliche Tempo der Anleihekäufe wie allgemein erwartet bei 120 Mrd. Dollar beibehalten.
In der anschließenden Pressekonferenz signalisierte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell weiterhin, dass die Zentralbank es nicht eilig habe, ihren akkommodierenden Kurs zu ändern, auch wenn die Verteilung von Impfstoffen sowie fiskalische Impulse die wirtschaftliche Erholung des Landes stützen.
"Powell hielt sich weiterhin bedeckt, was es braucht, um weitere substanzielle Fortschritte zu erzielen, klang aber keineswegs besorgt darüber, dass die Inflationserwartungen über das Ziel hinausschießen könnten, da die Fed die meisten, wenn nicht sogar alle, reflationären Faktoren als vorübergehend einstuft", so die Nordea-Analysten in einer Notiz.
Für Bewegung an den Märkten dürften auch die europäischen Unternehmenszahlen sorgen.
Der Flugzeughersteller Airbus (PA:AIR) wies am Donnerstag ein höheres operatives Ergebnis für das erste Quartal aus, behielt aber seine Prognosen angesichts der Unsicherheit durch die Covid-19-Pandemie unverändert bei. Die Probleme ihrer Kunden wurden in den Ergebnissen der deutschen Fluggesellschaft Deutsche Lufthansa (DE:LHAG) deutlich, die einen weiteren Nettoverlust für das erste Quartal auswies, wenn auch einen kleineren dank drastischer Kostensenkungen. Lufthansa sagte, sie erwarte eine deutliche Markterholung in der zweiten Jahreshälfte.
Die britische Bank Standard Chartered (OTC:SCBFF) meldete einen höher als erwarteten Anstieg des Vorsteuergewinns um 18% im ersten Quartal.
Darüber hinaus wies der finnische Telekom-Netzwerkausrüster Nokia (NYSE:NOK) einen besser als erwarteten Umsatz und Gewinn für das erste Quartal aus, was auf einen Anstieg der Verkäufe von 5G-Ausrüstung zurückzuführen war.
Auch von den Ölriesen Total (PA:TOTF) und Shell (LON:RDSa) werden die Geschäftszahlen erwartet. Nach den starken Zahlen des Rivalen BP (LON:BP) für das erste Quartal sind die Erwartungen entsprechend hoch.
Konjunkturseitig stehen am Donnerstag in Europa die deutschen Zahlen zur Arbeitslosigkeit und {ecl-128||Inflation}} für den Monat April im Mittelpunkt.
Die Ölpreise legten am Donnerstag zu, da ein weniger als erwarteter Anstieg der US-Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche das allgemeine Vertrauen des Marktes in einen starken Aufschwung der weltweiten Nachfrage in diesem Jahr stärkte.
Die US-Rohöl-Futures handelten 0,5% höher bei 64,18 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,5 % auf $67,11 stieg.
Die US-Lagerbestände stiegen in der vergangenen Woche um 90.000 Barrel, so die Daten der Energy Information Administration am Mittwoch, deutlich weniger als die Prognosen von 659.000 Barrel und der Vorwoche von 594.000 Barrel.
Die Versorgungsdaten des Branchenverbandes American Petroleum Institute vom Vortag zeigten einen Anstieg um 4,3 Mio. Barrel.
Die Gold-Futures kletterten um 0,6% auf 1.784,35 Dollar je Unze und die EUR/USD stieg um 0,1% auf 1,2135.