von Robert Zach
Investing.com - Anleger werden sich den vorbörslichen Berechnungen von Banken und Brokern zufolge voraussichtlich mit Engagements am deutschen Aktienmarkt zurückhalten.
Der DAX dürfte am Dienstag unverändert eröffnen. Gegen 8:26 Uhr (MEZ) wird der DAX-Future mit 12.825 Punkten 0,05 Prozent im Plus eröffnen. Am Montag hatte der deutsche Leitindex 1,10 Prozent höher bei 12.828,31 Punkten geschlossen.
Der DAX habe gestern den Widerstand bei 12.799 Punkten überschritten, sagte Martin Utschneider von der Münchner Privatbank Donner & Reuschel in einer Notiz. "Allerdings nur hauchdünn und mittels einer 'Long-Legged-Doji'-Formation".
Eine solche Candlestickformation lässt in der Regel auf ein Unentschieden zwischen Bullen und Bären schließen. Die nächste Bewegung bleibt offen.
"Der Trendfolgeindikator MACD zeigt keinerlei erkennbare Tendenzen. Das jüngst bereits knapp an der Nulllinie oszillierende Momentum bleibt im negativen Bereich. Die Slow-Stochastik generiert ein kurzfristiges Verkaufssignal", erklärte der Charttechniker. „Somit könnte heute nochmals ein Re-Test der 12.799 anstehen".
Die Anleger hatten gestern erleichtert auf die Meldung reagiert, dass US-Präsident Donald Trump aus dem Krankenhaus entlassen wurde und ins Weiße Haus zurückgekehrt ist. Das erhöht Analysten zufolge die Chance auf eine baldige Verabschiedung eines vierten Konjunkturpakets der USA. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses Nancy Pelosi und Finanzminister Steven Mnuchin hatten am Montag gut eine Stunde lang telefoniert, um einen Deal über ein Covid-Rettungspaket zu erreichen. Die Gespräche sollen heute weitergehen.
An der Wall Street hatten die US-Indizes am Dienstag kräftig im Plus geschlossen, sich im vorbörslichen Handel aber kaum mehr bewegt. Der Dow-Jones-Future gewinnt 37 Punkte und der S&P 500 steigt um 0,02 Prozent. Für den Nasdaq-100-Future geht es um 0,13 Prozent nach unten.
Unter der Grundlage der Daten von Branchenanalysten errechnete FactSet ein Aufwärtspotenzial für den S&P 500 von 11,6 Prozent mit einem Kursziel von 3.774,44 Punkten in den nächsten 12 Monaten . Mit knapp 45 Prozent besitzt der Energiesektor das größte Potenzial auf der Oberseite, gefolgt von Health Care mit 14,6 Prozent und Financials mit 14,2 Prozent.
Konjunkturseitig steht in Kürze der IHS Markit-Einkaufsmanagerindex für den deutschen Bausektor auf der Agenda. Später werden sich noch EZB-Chefin Christine Lagarde und Fed-Chef Jerome Powell äußern.
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