Investing.com - Ein spätabendlicher Turnaround an der Wall Street, angeführt von den Sektoren Technology (NYSE:XLK), Communications Services (NYSE:XLC)- sowie Real Estate (NYSE:XLRE), hat dem DAX-Future die gesamten Tagesgewinne gekostet. Der Terminkontrakt des deutschen Aktienbarometers verlor vom Tageshoch mehr als 240 Punkte. Zuletzt rangierte er mit 12.540 Punkten etwas mehr als 0,62 Prozent im Minus.
Es war eine Kombination aus mehreren Faktoren, die den DAX am Ende des nachbörslichen Handels doch noch ins Minus drückte. Zunächst hatte der Präsident der Dallas Fed, Robert Kaplan, gesagt, dass die Notfallprogramme der US-Notenbank als Reaktion auf die Corona-Krise zwar notwendig gewesen seien, aber sie werden nicht auf unbestimmte Zeit in Kraft bleiben. Das war der erste Schocker für die Märkte, die sich ohne die Droge "billiges Notenbankgeld" wohl kaum so schnell von den Mitte März erreichten Corona-Tiefs erholt hätten.
Kurz darauf prangerte US-Außenminister Mike Pompeo die territorialen Ansprüche Chinas im Südchinesischen Meer an, was die ohnehin angespannte Beziehung der zwei mächtigsten Nationen auf der ganzen Welt weiter belasten dürfte.
Trumps Wirtschaftsberater Larry Kudlow sagte zuvor, US-Präsident Donald Trump sei wegen der Coronavirus-Pandemie und des "Mangels an Transparenz" der Kommunistischen Partei Chinas nicht "gut auf China zu sprechen". Trump hatte in der jüngeren Vergangenheit häufiger Peking vorgeworfen, das Virus nicht rechtzeitig eingedämmt zu haben. Er drohte sogar mit einem Abbruch der Beziehungen. In einem Interview mit Fox Business sagte der Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, die Regierung werde chinesische Unternehmen die an der Wall Street notiert sind, "genau unter die Lupe nehmen".
In der letzten Handelsstunde an der Wall Street kündigte dann Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom an, dass man angesichts der wachsenden Corona-Fallzahlen weitere Beschränkungsmaßnahmen ergreifen müsse. Dazu gehören diverse Freizeit-, Gastronomie und Kultureinrichtungen. Restaurants werden aufgefordert, den Betrieb in Innenräumen einzustellen. Alle Counties müssen u.a. auch den Innenbetrieb in Fitness Center, Friseurläden, Kinos und Einkaufszentren einstellen.
Morgen im Fokus steht die ZEW-Umfrage aus Deutschland. Von Investing.com befragte Volkswirte rechnen im Juni mit einem leichten Rückgang auf 60,0 von 63,4 zuvor. Gespannt blicken die Anleger auch auf die Verbraucherpreise in den USA, die sich im Jahresvergleich von 0,1 Prozent im Mai auf 0,6 Prozent im Juni erholen dürften.
Für Kursbewegung werden auch die Quartalsergebnisse einiger Großbanken aus den USA sorgen, die am Dienstag einen Blick in ihre Bücher gewähren. Konkret handelt es sich dabei um JPMorgan (NYSE:JPM) Chase, Wells Fargo & Company (NYSE:WFC) und Citigroup Inc (NYSE:C).
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