Von Peter Nurse
Investing.com - Im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Bekanntgabe der EZB-Strategieüberprüfung dürften die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag im Sog der schwachen Vorgaben aus Asien etwas schwächer eröffnen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX-Future in Deutschland 0,3% im Minus, der CAC 40-Future in Frankreich fiel um 0,2% und der FTSE 100-Future in Großbritannien sank um 0,3%.
An den Börsen in Asien ging es am Donnerstag überwiegend bergab, unter anderem aufgrund eines größeren Ausverkaufs bei Tech-Aktien wegen der Sorge vor Regulierungsmaßnahmen in China sowie steigender Covid-19-Fallzahlen.
Diese negative Gemengelage dürfte die europäischen Börsen zu Handelsbeginn belasten, selbst nach den kräftigen Gewinnen am Mittwoch. Der DAX schloss 1,2% höher, der CAC 40 gewann 0,3% und der FTSE 100 endete 0,7% höher, nachdem die US-Notenbank in ihrem jüngsten Sitzungsprotokoll sagte, dass mehr Beweise für eine robuste wirtschaftliche Erholung benötigt würden, um einen Zeitplan für die Reduzierung der Asset-Käufe festzulegen.
In Europa richten die Anleger ihre Blicke auf die Ergebnisse der 18-monatigen Strategieüberprüfung der Europäischen Zentralbank um 13.00 Uhr GMT, gefolgt von einer Pressekonferenz der Präsidentin Christine Lagarde um 14.30 Uhr.
Die Zentralbank wird voraussichtlich ihr Inflationsziel auf 2% anheben und damit ein konkreteres Ziel als die bisher verwendete Formulierung "mittelfristig unter, aber nahe 2%" formulieren sowie das Ziel als symmetrisch beschreiben.
Konjunkturseitig rücken die deutschen Handelszahlen in den Fokus, aber für Bewegung dürften wohl eher die wöchentlichen US-Arbeitslosenzahlen sorgen. Die IErstanträge auf Arbeitslosenunterstützung dürften in der vergangenen Woche auf 350.000 gefallen sein, nach 364.000 in der Vorwoche.
Bei den Einzelaktien meldete Europas größter Zuckerproduzent Südzucker (DE:SZUG) enttäuschende Ergebnisse für das erste Quartal aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie. Allerdings rechnet das Unternehmen mit einem Gewinnanstieg für das gesamte Geschäftsjahr.
Die Ölpreise gaben den dritten Tag in Folge nach wegen der anhaltenden Unsicherheit über die künftigen OPEC+-Produktionsmengen, nachdem ein Streit die Gespräche Anfang der Woche zum Stillstand gebracht hatte.
Von der Organisation der erdölexportierenden Länder und ihren Verbündeten, bekannt als OPEC+, war erwartet worden, dass sie die Produktion erhöhen würde, um den Markt angesichts der wachsenden Nachfrage im Gleichgewicht zu halten, bevor es zum Streit zwischen den führenden Mitgliedern Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten kam.
Ein Beweis für die sich erholende Nachfrage in den USA kam am späten Mittwoch, als das American Petroleum Institute einen Abbau der Lagerbestände um fast 8 Millionen Barrel in der vergangenen Woche meldete, was weitgehend dem in der Vorwoche verzeichneten Rückgang um 8,2 Millionen Barrel entspricht.
Die US-Ölbestandsdaten der U.S. Energy Information Administration werden im Laufe des Tages veröffentlicht.
Gegen 08.05 Uhr rutschte der US-Rohöl-Future um 0,3% auf 72,02 Dollar pro Barrel ab, während der Brent-Kontrakt um 0,2% auf 73,29 Dollar fiel.
Der Gold-Future büßte 0,2% a auf 1.798,70 Dollar je Feinunze ein, während der EUR/USD 0,1% höher bei 1,1801 gehandelt wurde.
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