Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Montag nach negativen Vorgaben aus Asien, die den Unmut der Anleger über Chinas jüngste Schritte gegen die Technologieunternehmen des Landes widerspiegeln, schwächer eröffnen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ gab der DAX Future in Deutschland 0,4% ab, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,4% und der FTSE 100 Future in Großbritannien verlor 0,4%.
Nachdem die chinesische Regierung ihre Regulierungsmaßnahmen fortsetzte und am Wochenende Pläne zur Reform des 100 Milliarden Dollar schweren Bildungssektors, einem der gefragtesten Investmentbereiche des Landes in den letzten Jahren, bekannt gab, reagierten die europäischen Märkte am Montag negativ auf die Entwicklung in Asien.
Das Hauptaugenmerk in dieser Woche richtet sich aber wohl eher auf den Westen, wo die US-Notenbank Fed am Mittwoch ihre geldpolitische Entscheidung trifft und bekannt geben könnte, wann sie mit der Drosselung ihres umfangreichen Ankaufprogramms beginnt.
Darüber hinaus stehen in dieser Woche zahlreiche Geschäftsberichte auf der Agenda. Tesla (NASDAQ:TSLA) macht am Montag nach Börsenschluss den Anfang, gefolgt von den großen Tech-Giganten Apple (NASDAQ: AAPL), Alphabet (NASDAQ:GOOGL) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) am Dienstag, während Facebook (NASDAQ:FB) und Amazon (NASDAQ:AMZN) später in der Woche einen Blick in ihre Bücher gewähren.
In Europa rückt Ryanair (LON:RYA) in den Fokus, nachdem Europas größter Billigfluganbieter seine Prognose für das Gesamtjahr aufgrund hoher Buchungen in den Sommermonaten anhob und einen geringeren Nettoverlust im ersten Quartal als erwartet meldete. Das alles geschieht vor dem Hintergrund aktueller Daten, die darauf hindeuten, dass die jüngste Corona-Welle in Großbritannien kurz vor ihrem Höhepunkt steht. Der Sieben-Tage-Durchschnitt der Fallzahlen ist in der letzten Woche um über 20% gefallen.
Auch der niederländische Gesundheitskonzern Koninklijke Philips (AS:PHG) schlug die Gewinnerwartungen für das zweite Quartal. Die Pandemie hat die Nachfrage nach Krankenhausausrüstungen weiter angekurbelt. Der französische Luxusgüterriese LVMH (PA:LVMH) legt seine Zahlen später am Tag vor.
Bloomberg berichtete, dass sich der schwedisch-schweizerische Elektroausrüster ABB (SIX:ABBN) in fortgeschrittenen Gesprächen befindet, um sein Geschäft mit mechanischen Antriebssystemen, bekannt als Dodge, an RBC Bearings (NASDAQ:ROLL) für 2,5 bis 3 Milliarden Dollar zu verkaufen.
Konjunkturseitig geht es am Montag ruhig zu. Für Bewegung könnte jedoch der deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex für Juli sorgen. Der vielbeachtete Index dürfte sich leicht verbessern, wenngleich die Erwartungskomponente durch den Anstieg der Covid-Fälle abnehmen sollte.