Von Gina Lee
Investing.com - Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum gaben am Montagmorgen größtenteils nach. Hintergrund dieser Entwicklung sind ein hartes Durchgreifen im Technologiesektor in China und die bevorstehende Entscheidung der U.S. Federal Reserve, die den Anlegern nicht aus dem Kopf geht.
Japans Nikkei 225 sprang bis 4.29 Uhr MEZ um 1,39% nach oben, als die japanischen Märkte nach einem Feiertag wieder ihre Pforten öffneten und der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor zu Beginn des Tages veröffentlicht wurde.
Der südkoreanische KOSPI fiel um 0,30% und in Australien stieg der ASX 200 um 0,13%.
Der Hongkonger Hang Seng Index rutschte um 2,13% ab. Vor allem der Hang Seng Tech Index, der ein gewisses Engagement in Chinas Internetgiganten bietet, entwickelt sich derzeit am schwächsten unter den großen Tech-Indizes der Welt.
Chinas Shanghai Composite fiel um 1,32% und der Shenzhen Component sank um 1,42%. China veröffentlichte am Wochenende Pläne zur Reform des 100 Dollar schweren Bildungssektors, der in den letzten Jahren zu den heißesten Investitionsthemen des Landes gehörte.
Auch die Spannungen mit den USA nehmen weiter zu, als die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman und der chinesische Außenminister Wang Yi ihre ersten hochrangigen Gespräche zwischen den USA und China seit März 2021 führen. Zu Beginn der Beratungen sagte der chinesische Vize-Außenminister Xie Feng zu Sherman, dass die Beziehungen zwischen den beiden Ländern eine "Pattsituation" erreicht hätten und "ernste Konsequenzen" zu erwarten seien, so das chinesische Außenministerium in einer Erklärung.
Unterstützt durch gute Firmenbilanzen stabilisierten sich die US-Börsen nach ihrem Rekordschluss am Freitag. Tesla (NASDAQ:TSLA), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Apple (NASDAQ:AAPL), Facebook (NASDAQ:FB) und Amazon (NASDAQ:AMZN) gehören zu den Schwergewichten, die im Laufe der Woche ihre Ergebnisse veröffentlichen werden. US-Staatsanleihen bewegten sich kaum von der Stelle.
Die Anleger wappnen sich nun für mögliche Turbulenzen im Vorfeld der am Mittwoch anstehenden geldpolitischen Entscheidung der Fed. Es wird weithin erwartet, dass die Zentralbank weitere Hinweise zum Abbau der Ankäufe von Vermögenswerten, einschließlich der monatlichen Anleihekäufe in Höhe von 120 Milliarden Dollar, im Jahr 2022 geben wird und die Leitzinsen wohl schneller als erwartet erhöht.
Einige Investoren glauben jedoch, dass die Fed ihre derzeitige dovishe Haltung beibehalten und gleichzeitig den Countdown für das Tapering der Vermögenswerte einläuten wird.
"Die zentrale Botschaft der Pressekonferenz des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell nach der Sitzung dürfte mit seiner Aussage vor dem Kongress Mitte Juli übereinstimmen, als er signalisierte, dass er es mit dem Tapering nicht eilig hat", sagte Kevin Cummins, Ökonom bei NatWest Markets (NYSE:CMI).
"Allerdings dürfte er die Marktteilnehmer unmissverständlich daran erinnern, dass der Taper-Countdown offiziell begonnen hat", fügte er hinzu.
Die Anleger bleiben zu Wochenbeginn vorsichtig optimistisch und blicken gespannt auf die am Donnerstag fälligen BIP-Daten für das zweite Quartal in den USA.
"Das Makro-Narrativ lautet nach wie vor, dass sich die Wirtschaft weiter von COVID-19 erholt", so Chris Iggo, Chief Investment Officer für Core Investments bei AXA Investment Managers, in einer Notiz.
Die anhaltenden Sorgen über die weltweite Ausbreitung des Coronavirus bedeuten jedoch, dass es weiterhin zu Marktschwankungen kommt. "Das anhaltende Pandemierisiko bleibt aller Wahrscheinlichkeit nach eine wiederkehrende Quelle für 'Risk-Off'-Bewegungen an den Finanzmärkten", heißt es in der Notiz von Iggo.