Von Robert Zach
Investing.com - Nach dem Ausverkauf vom Vortag zeichnet sich im vorbörslichen Handel eine moderate Erholung an den europäischen Börsen ab und das, obwohl die Wall Street im Zuge der Coronavirus-Krise in den USA einen negativen Quartalsstart verzeichnete. Für Kursbewegung werden heute Nachmittag die wöchentlichen US-Arbeitsmarktdaten sorgen.
Die DAX-Futures lagen unmittelbar vor Handelsstart in Frankfurt bei 9.521 Punkten und stiegen damit um 0,36 Prozent. Die Futures auf den französischen CAC 40 gewannen 0,4 Prozent und der britische FTSE 100 gewann 0,5 Prozent.
Am Mittwoch büßten alle drei Aktienindizes gut 4 Prozent ein, weil der mögliche wirtschaftliche Schaden durch die Coronavirus-Pandemie die Anleger aus Aktien flüchten ließ.
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Die Covid-19-Pandemie hat am Donnerstag kaum Anzeichen einer Abschwächung gezeigt, und die weltweiten Infektionsfälle, die sich über mehr als 200 Länder erstrecken, werden wohl innerhalb von ein oder zwei Tagen eine Million erreichen.
In Europa sind die meisten Todesfälle zu verzeichnen, allen voran in Italien mit über 13.000 und knapp dahinter Spanien mit mehr als 9.000 Toten.
Die Anleger in die Flucht geschlagen hatte gestern die Erklärung von US-Präsident Donald Trump, wonach die Amerikaner sich wegen der Coronavirus-
Am deutlichsten zeigte sich der wirtschaftliche Schaden in der vergangenen Woche, als die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in den USA, einer der aktuell wichtigsten Frühindikatoren, auf 3,28 Millionen stiegen und damit den ehemaligen Rekord von 695.000 im Jahr 1982 egalisierten.
In dieser Woche könnten die Zahlen durchaus noch schlechter ausfallen.
Ökonomen erwarten, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in der vergangenen Woche um 3,5 Millionen gestiegen sind. Die Zahlen werden um 14.30 Uhr (MEZ) veröffentlicht.
Nach Angaben des New Yorker Arbeitsministeriums gingen zwischen dem 23. und 28. März mehr als 8,2 Millionen Anrufe bei der Agentur ein, verglichen mit nur 50.000 in einer typischen Woche, sagte Kathy Lien von der Vermögensberatung BK Asset Management in einer Notiz.
"Natürlich sind viele dieser Anrufe überflüssig, aber da nur ein Bundesstaat so viele Anfragen erhält, können wir uns nur vorstellen, wie viele Ansprüche auf nationaler Ebene beantragt und eingereicht werden. Der Donnerstag könnte für den Dollar ein entscheidender Tag werden".
Die Schätzungen in einer Reuters-Umfrage reichen von 1,5 Millionen bis 5,25 Millionen.
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In Asien haben die Aktienmärkte ihre anfänglichen Verluste größtenteils aufgeholt. Der Shanghai Composite (+1,57 Prozent) und der KOSPI (+2,34 Prozent) stehen aktuell im Plus, während der Hang Seng (+0,46 Prozent) und der Nikkei 225 (-1,37 Prozent) leichte Verluste verzeichnen. Die australische ASX ist um -1,98 Prozent gefallen. Bank-Aktien, die Tochtergesellschaften in Neuseeland haben, stehen unter Druck. Unterdessen sind die Futures auf den S&P 500 um +1,47% gestiegen, während der US-Dollar-Index und die Renditen für zehnjährige US-Staatsanleihen weitgehend unverändert handeln.
An den Ölmärkten ging es am Donnerstag stark aufwärts, nachdem Präsident Trump am Mittwochabend erklärte, dass Russland und Saudi-Arabien ein Abkommen schließen würden, um ihren Preiskrieg innerhalb weniger Tage" zu beenden.
Die globalen Ölpreise sind in diesem Jahr um etwa zwei Drittel eingebrochen, da das Coronavirus die Weltwirtschaft in Mitleidenschaft gezogen hat, während gleichzeitig die großen Produzenten Saudi-Arabien und Russland begonnen haben, den Markt mit Öl zu überschwemmen.
Der Preis für die US-Ölsorte West Texas Intermediate erhöhte sich um 7,9 Prozent auf 21,91 Dollar je Barrel. Für die Nordseesorte Brent ging es um 10 Prozent nach oben.
Die Gold-Futures sanken um 0,4 Prozent auf 1.597,40 Dollar je Feinunze und der EUR/USD verlor 0,1 Prozent auf 1,0947 Dollar.
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