Von Peter Nurse
Investing.com - Nach dem Sturm zu Wochenbeginn kehrt am Dienstag etwas Ruhe an der Wall Street ein. Die US-Aktienmärkte erholen sich und machen einen Teil der gestrigen Verluste wieder wett. Selbst die gestern stark unter Druck geratenen Aktien von Facebook stabilisieren sich.
Gegen 13.05 Uhr MEZ legte der Dow Jones Future 115 Punkte oder 0,4% zu, der S&P 500 Futures gewann 15 Punkte oder 0,4% an Boden und der Nasdaq 100 Futures kletterte 60 Punkte oder 0,4%.
Die wichtigsten Börsenindizes erlitten am Montag Schiffbruch. Aufgrund steigender US-Anleiherenditen brachen die Tech-Schwergewichte Apple (NASDAQ:AAPL), Alphabet (NASDAQ:GOOGL), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) alle um mindestens 2% ein und zogen den Nasdaq Composite um 2,1 % nach unten. Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average verlor mehr als 300 Punkte oder 0,9 %, während der breiter gefasste S&P 500 1,3 % nachgab.
Für etwas Entspannung sorgte die Hoffnung, dass die Wirtschaft im Zuge des Abklingens der Delta-Variante des Coronavirus stärker wachsen wird. Nach Angaben der Johns Hopkins University ist die Zahl der weltweiten Neuerkrankungen am Montag auf den niedrigsten Stand seit fast zwei Monaten gesunken. Gleichzeitig hat Merck (NYSE:MRK) optimistische Studienergebnisse für seine orale Corona-Behandlung vorgelegt, während Johnson & Johnson (NYSE:JNJ) die Zulassung für seinen Impfstoff-Booster beantragt hat.
Dennoch halten sich die Anleger zurück, nachdem Präsident Joe Biden vor einem möglichen Zahlungsausfall der USA gewarnt hatte und die US-Notenbank Fed kurz davor steht, ihr massives Anleihekaufprogramm zurückzufahren.
In den Unternehmensnachrichten steht PepsiCo (NASDAQ:PEP) im Rampenlicht, nachdem der Getränkegigant seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben hat. Zur Begründung verwies das Unternehmen auf die Lockerung der Pandemiebeschränkungen, die zu einer erhöhten Nachfrage nach seinen Produkten in Kinos und Restaurants führen.
Die Facebook-Aktie (NASDAQ:FB) konnte sich vorbörslich von ihrem Kursrückgang um fast 5 % am Montag nach einem sechsstündigen Systemausfall erholen, während sich Tesla (NASDAQ:TSLA) nach einem Bericht des Wall Street Journals mit einer Entschädigungszahlung in Höhe von 130 Millionen Dollar konfrontiert sieht. Ein Bundesgericht hatte festgestellt, dass ein ehemaliger schwarzer Mitarbeiter einem rassistisch motivierten Arbeitsumfeld ausgesetzt war.
Konjunkturseitig dreht sich am Dienstag alles um die Aktivität im Dienstleistungssektor: Der Einkaufsmanagerindex für das nicht-verarbeitende Gewerbe (PMI) soll im September den von Investing.com befragten Analysten zufolge von 61,7 im August auf 60 gefallen sein. Die Daten werden um 16.00 Uhr veröffentlicht.
Die Rohölpreise setzten am Dienstag ihren Höhenflug fort, nachdem die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) und ihre Partner unter Führung Russlands (OPEC+) beschlossen hatten, ihre Fördermengen nur schrittweise zu erhöhen.
Zu dieser Entscheidung kam es trotz Forderungen der großen Verbraucherländer, darunter die USA und Indien, das Ölangebot zu erhöhen, um so die Preise zu dämpfen.
Die Anleger warten nun auf die im Laufe des Tages anstehenden Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung in den USA.
Gegen 13.05 Uhr stand der US-Rohöl-Future um 0,8 % höher bei 78,20 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 1 % auf 82,07 Dollar. Beide Kontrakte hatten am Montag um mehr als 2 % zugelegt. WTI erreichte dabei ein Siebenjahreshoch und Brent ein Dreijahreshoch.
Der Gold-Future verlor 0,7 % auf 1.756,05 Dollar je Unze und der EUR/USD tendierte 0,2 % schwächer bei 1,1599.