Von Peter Nurse
Investing.com -- Belastet durch enttäuschende Finanzergebnisse von Snap, steigende Treasury-Renditen und Rezessionsängste, steuern die US-amerikanischen Börsen auf eine schwächere Eröffnung des Handels am Freitag zu.
Bis 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 110 Punkte oder 0,4 % tiefer, der S&P 500-Future büßte 17 Punkte oder 0,5 % ein und der Nasdaq 100-Future fiel um 90 Punkte oder 0,8 %.
Bereits am Vortag schlossen die wichtigsten US-Börsenbarometer aufgrund der steigenden Anleiherenditen im Minus: Der Blue-Chip-Index Dow Jones Industrial Average fiel um 90 Punkte oder 0,3 %, der breiter gefasste S&P 500 um 0,8 % und der technologielastige Nasdaq Composite um 0,6 %.
Nach wie vor sorgen sich die Marktteilnehmer um den aggressiven Straffungszyklus der Federal Reserve (Fed), der die Wirtschaft in eine Rezession stürzen könnte, was wiederum die Renditen der US-Staatsanleihen in die Höhe schnellen lässt. Die Rendite für 10-jährige Staatstitel erreichte mit 4,291 % den höchsten Stand seit 2008.
Gleichwohl stehen die Leitindizes in dieser Woche immer noch vor einem Plus von rund 2 % und damit vor der besten Handelswoche seit Anfang September. Zu verdanken ist dies vor allem den kräftigen Kursgewinnen an den ersten beiden Tagen der Woche, bedingt durch die allgemein erfreulichen Firmenbilanzen.
Die nach US-Börsenschluss am Donnerstag bekannt gegebenen Ergebnisse waren dagegen eher durchwachsen ausgefallen.
Die Snap-Aktie (NYSE:SNAP) brach vorbörslich um mehr als 28 % ein, nachdem der Besitzer der Foto-Messaging-App Snapchat kein Umsatzwachstum im üblicherweise geschäftigen Weihnachtsquartal prognostizierte und damit ein Warnsignal an Unternehmen wie Pinterest (NYSE:PINS) und Twitter (NYSE:TWTR) sendete, die ihr Geld ebenfalls mit Digitalwerbung erwirtschaften.
Für Whirlpool-Titel (NYSE:WHR) ging es um 3 % bergab. Der Haushaltsgerätehersteller hatte seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr angesichts der galoppierenden Inflation und der nachlassenden Nachfrage gesenkt.
Dagegen stiegen CSX-Aktien (NASDAQ:CSX) um mehr als 5 %, nachdem der Eisenbahnbetreiber starke Q3-Zahlen gemeldet hatte, die die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertrafen.
Mit der Berichtssaison geht es am Freitag weiter. Auf dem Programm stehen unter anderem Zahlen des Telekommunikationsriesen Verizon Communications (NYSE:VZ), des Kreditkartenunternehmens American Express (NYSE:AXP) und des Ölfelddienstleisters Schlumberger (NYSE:SLB).
In einem unruhigen Handel legten die Ölpreise am Freitag leicht zu. Der Ölmarkt steht derzeit im Spannungsfeld zwischen der Sorge um eine globale Konjunkturabschwächung und der Drosselung des Ölangebots durch die wichtigsten Produzenten.
Die US-Rohöllagerbestände gingen in der vergangenen Woche unerwartet zurück. Dies deutet darauf hin, dass die Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt konstant bleibt.
Später am Tag stehen noch die von Baker Hughes ermittelten Zahlen zu den in den USA aktiven Bohranlagen sowie die Positionierungsdaten der CFTC auf der Agenda.
Bis 13.00 Uhr rückte der US-Rohöl-Future um 0,5 % auf 84,92 Dollar je Barrel vor, der Brent-Kontrakt stieg um 0,4 % auf 92,78 Dollar.
Der Gold-Future büßte 0,5 % auf 1.629,15 Dollar je Feinunze ein. Der EUR/USD wurde auf 0,9751 Dollar gehandelt und damit 0,3 % niedriger.