Von Peter Nurse
Investing.com -- In Erwartung der richtungsweisenden Sitzung der US-Notenbank Fed dürfte der US-amerikanische Aktienmarkt am Montag mit leichten Kursabschlägen in den Handel an der Wall Street starten und damit einen kleinen Teil seiner starken Oktober-Gewinne wieder abgeben.
Bis 13.00 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 160 Punkte oder 0,5 % niedriger, der S&P 500-Future gab um 22 Punkte oder 0,6 % nach und der Nasdaq 100-Future büßte 80 Punkte oder 0,7 % ein.
Trotz der erwarteten Verluste blicken die wichtigsten US-Börsenbarometer allesamt auf einen erfolgreichen Oktober zurück und durchbrechen damit eine zweimonatige Verlustserie. Ganz oben auf der Liste rangiert der US-Standardwerteindex Dow Jones Industrial Average, der im Monatsverlauf um mehr als 14 % zugelegt hat und damit auf sein bestes Monatsergebnis seit 1976 zusteuert.
Trotz enttäuschender Ergebnisse einiger Tech-Giganten konnte sich die Wall Street von der negativen Marktstimmung freimachen und eine dynamische Rallye starten. Hintergrund ist die Hoffnung, dass die Federal Reserve nach Beendigung ihrer zweitägigen Sitzung am Mittwoch ein langsameres Zinserhöhungstempo in Aussicht stellt.
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed die Zinssätze zum vierten Mal in Folge um 75 Basispunkte anhebt. Das Hauptaugenmerk liegt aber vielmehr auf den Äußerungen des Fed-Chefs Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz, in der er Hinweise auf den künftigen Zinspfad geben könnte.
Laut Goldman Sachs könnte die Fed die Leitzinsen bis März 2023 auf bis zu 5 % anheben. Das sind 25 Basispunkte mehr als bisher prognostiziert. Aktuell liegt der Zins in einer Spanne von 3 % bis 3,25 %.
Indes geht die Berichtssaison in den USA mit vielen weiteren Unternehmen weiter: Mehr als 150 S&P 500 Unternehmen werden in den kommenden fünf Handelstagen ihre Quartalsergebnisse vorlegen, darunter Eli Lilly (NYSE: LLY), Pfizer (NYSE:PFE), Uber (NYSE:UBER), ConocoPhillips (NYSE:COP), Advanced Micro Devices (NASDAQ:AMD), und Qualcomm (NASDAQ:QCOM).
Der Wirtschaftskalender ist am Montag praktisch leer. Den wichtigsten Datenpunkt der Woche bildet der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober, der eine Schlüsselrolle bei der Erwartungsbildung der Marktteilnehmer vor der Dezember-Sitzung der Zentralbank spielen wird.
Analysten erwarten, dass die US-Wirtschaft im vergangenen Monat mit 200.000 neuen Arbeitsplätzen etwas weniger als im September (263.000) geschaffen hat. Gleichzeitig dürfte sich das jährliche Wachstum der durchschnittlichen Stundenlöhne abschwächen.
Für den Ölpreis ging es am Montag nach unten. Neue Konjunkturdaten aus China nährten die Befürchtung, dass das Wiederaufflammen lokaler COVID-19-Fälle die Nachfrage des weltgrößten Rohölimporteurs weiter belasten wird.
Chinas Rohölimporte sind vor dem Hintergrund der strikten COVID-Politik des Landes in den ersten drei Quartalen des Jahres um 4,3 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurückgegangen.
Bis 13.00 Uhr büßte der US-Rohöl-Future 1,5 % auf 86,59 Dollar pro Barrel ein, während der Brent-Kontrakt 1,4 % auf 92,50 Dollar fiel.
Für den Gold-Future ging es um 0,1 % auf 1.642,90 Dollar je Unze nach unten, der EUR/USD fiel um 0,3 % auf 0,9934.