Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte schwächten sich am Donnerstag ab, da der Optimismus in Bezug auf Impfstoffe nachließ. Gleichzeitig sorgen die Lockdowns in der Region zu einer Risikoaversion unter den Anlegern.
Gegen 9:45 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,9% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,8%, während der britische FTSE 100 Index um 0,9% nachgab.
Der von AstraZeneca (NYSE:AZN) und der Universität Oxford entwickelt Impfstoff zeigt während der Phase-2 Studie eine starke Immunreaktion bei älteren Erwachsenen. Pfizer (NYSE:PFE) und Moderna (NASDAQ:MRNA) sind sogar schon seinen Schritt weiter, da die Phase-3 Ergebnisse zu Tage brachten, dass die entwickelten Impfstoffe eine sehr hohe Wirksamkeit haben.
Am Donnerstag hatte dies jedoch nur begrenzte Auswirkungen auf die Märkte, da die Weltgesundheitsorganisation warnte, dass die Impfstoffe nicht die Lösung für die aktuelle Pandemiewelle sein werden. Großbritannien, Italien und Spanien meldeten in dieser Woche die höchsten COVID-19 Todesfälle, zu denen es seit dem Ausbruch im Frühjahr gekommen ist.
Auf dem gesamten Kontinent kommt es zu teilweisen Shutdowns, um die Ausbreitung des Virus in den Griff zu bekommen, was die wirtschaftliche Erholung bremst.
Bei Thyssenkrupp (DE:TKAG) brachen die Aktienkurse um 6,6% ein, nachdem der deutsche Stahlgigant erklärt hatte, dass 5.000 Stellen abgebaut werden, da der Nettoverlust im dritten Quartal zunahm.
Die Aktien von Kingfisher (LON:KGF) fielen um 3,1%, obwohl der Baumarkt-Einzelhändler einen Umsatzanstieg im dritten Quartal meldete. Die Aktien von Norwegian Air (OL:NORR) fielen um 15%, da das Unternehmen ein irisches Gericht gebeten hatte, die Umstrukturierung des riesigen Schuldenberges zu überwachen, um so einen Konkurs abzuwenden.
Es gab aber auch gute Nachrichten. Die Aktien von Royal Mail (LON:RMG) stiegen nach einem vielversprechenden Gewinnbericht um 5,8%. CMC Markets (LON:CMCX) Aktien legten um 2,9% zu, nachdem die Online-Handelsplattform eine rekordverdächtige Trading-Performance verzeichnete.
Die Staats- und Regierungschefs der EU werden im Laufe des Tages eine Videokonferenz abhalten, um über die Verzögerung bei der Freigabe dieser Gelder zu sprechen, die angesichts der eskalierenden Gesundheitskrise und der Gefahr einer Double-Dip-Rezession als unerlässlich angesehen werden.
Die Ölpreise sind am Donnerstag leicht gesunken und haben sich konsolidiert, nachdem sie während der vorangegangenen Sitzung nach einem geringer als erwartet ausgefallenen Aufbau der US-Rohöllagerbestände auf den höchsten Stand seit Anfang September geklettert waren.
Die Daten der US-Energieinformationsbehörde (U.S. Energy Information Administration) für die Woche bis zum 13. November zeigten einen Anstieg von 768.000 Barrel gegenüber den prognostizierten 1.650 Millionen Barrel. Am Dienstag hatte der Branchendienst American Petroleum Institute den Zuwachs auf 4,174 Millionen Barrel geschätzt.
Der Preis für die US-Sorte WTI fiel um 0,8% auf 41,66 Dollar pro Barrel und die Nordseesorte Brent gab um 0,5% auf 44,11 Dollar nach. Beide Ölterminkontrakte liegen weiterhin komfortabel über der Marke von 40 Dollar.
Gold-Futures sanken um 1,0% auf 1.855 Dollar je Unze, während der EUR/USD 0,2% auf 1,1831 Dollar einbüßte.