Investing.com - Die europäischen Aktienbörsen starteten am Montag mit Verlusten, als die Investoren eine heute beginnende, neue Runde der Brexit-Verhandlungen im Auge haben und der festere Euro belastete.
Im Handel in den europäischen Morgenstunden gab der EURO STOXX 50 0,70% ab, der französische CAC 40 zog sich um 0,56% zurück, während der DAX 30 bis 09:40 MEZ um 0,64% gesunken war.
Die Gemeinschaftswährung bekam einen Schub von einer Rede des Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, der zwar keine Hinweise gab, wann die Bank beginnen werde ihr Stimulusprogramm abzubauen, aber feststellte, dass die Wirtschaftserholung im Euroraum an Fahrt gewinnt.
Die Bemerkungen folgten auf eine Rede der Federal Reserve Chefin Janet Yellen, in der diese die Geldpolitik unerwähnt ließ, was einige Investoren enttäuschte, die auf eine härtere Linie gehofft hatten.
Finanzaktien erlitten auf breiter Front Verluste. Die französischen Institute Societé Generale (PA:SOGN) und BNP Paribas (PA:BNPP) rutschten um respektive 0,60% und 0,33% ab, während Anteile der Deutschen Bank (DE:DBKGn) und die der Commerzbank (DE:CBKG) um 0,79% bzw. 1,48% gefallen sind.
Unter den Kreditinstituten des Mittelmeerraums gaben die italienischen Geldhäuser Intesa Sanpaolo (MI:ISP) und Unicredit (MI:CRDI) respektive 0,07% und 0,06% ab, während sich die spanischen Banken BBVA (MC:BBVA) und Banco Santander (MC:SAN) um jeweils 0,44% und 0,24% verbilligten.
Ansonsten gab es bei der SAP AG (DE:SAPG) Aktie einen Kursrutsch von 1,02%, obwohl das Unternehmen am Wochenende eine Partnerschaft mit dem Technologieriesen International Business Machines (NYSE:IBM) Corporation IBM angekündigt hatte, um Produkte für den Einzelhandel und Hersteller von Gütern des täglichen Bedarfs anzubieten.
Diese sollen die Rentabilität stärken und den Verbrauchern zugute kommen.
Safran (PA:SAF) SA war mit einem Verlust von 0,78% ebenfalls unter den Verlierern. Der französische Luftfahrtgigant hatte am Sonntag angekündigt eine Fabrik in Mobile Aeroplex im US-Bundesstaat Alabama eröffnen zu wollen und über die nächsten drei Jahre 20 Arbeitskräfte einzustellen.
In London gab der FTSE 100 0,08% ab, als die dritte Runde der Verhandlungen zwischen Großbritannien und der Europäischen Union zu Artikel 50 heute in Brüssel beginnen wird.
Der Baustoffkonzern CRH (LON:CRH) war mit einem Kursrutsch von 2,61% unter den schlechtesten Werten im Index. Die Gruppe hatte am vergangenen Donnerstag den Verkauf ihres Handelsnetzes in Großbritannien für 2,6 Mrd. USD und die Übernahme des deutschen Unternehmens Feld für 600 Mio. Euro angekündigt.
Unterdessen sah es im Bergbausegment des rohstofflastigen Indexes uneinheitlich aus. Anteile an Glencore (LON:GLEN) rutschten um 0,37% ab und die von Fresnillo (LON:FRES) sanken um 0,97%, während Rio Tinto (LON:RIO) und BHP Billiton (LON:BLT) um 1,30% bzw. 1,41% nach oben schnellten.
Im Finanzsektor gab es mehrheitlich Gewinner. Die Aktie von HSBC Holdings (LON:HSBA) legte um 0,04% zu, Royal Bank of Scotland (LON:RBS) stieg um 0,26% und Lloyds Banking (LON:LLOY) zog um 0,28% an, während Barclays (LON:BARC) sich mit einem Verlust von 0,28% schlechter als der Sektor schlug.
Provident Financial (LON:PFG) war mit einem Kurssprung von 22,46% der Spitzenreiter im Index, nachdem das Unternehmen Ende letzter Woche Chris Gillespie zum Chef der Wohnungskreditsparte berufen hatte, der damit Andy Parkinson ersetzt.
Der Schritt kam, als das Verbraucherkreditunternehmen mit aller Kraft an einer Behebung seiner Technikprobleme arbeitet, um den Abgang seiner Führungskräfte zur Konkurrenz stoppen zu können. Die Firma hatte am Dienstag ihre zweite Gewinnwarnung in drei Monaten herausgegeben.
Für die US-Aktienmärkte deutet sich eine Handelseröffnung mit leichten Verlusten an. Der Dow Jones Industrial Average Futures fiel um 0,23%, der S&P 500 Futures sank um 0,24%, während der Nasdaq 100 Futures um 0,33% abrutschte.