Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte sind am Freitag solide in den Handelstag gestartet und konnten das Momentum einer positiven Übergabe aus Asien für sich nutzen.
Bis 9:40 Uhr MEZ wurde der DAX 0,7 % höher gehandelt, der CAC 40 in Frankreich stieg um 0,8 % und der FTSE 100 in London war mit 0,7 % im Plus. Der gute Start in Europa wurde vor allem durch eine gute Übergabe aus Asien befeuert, nachdem erneut über eine bevorstehende Lockerung der chinesischen Corona-Beschränkungen spekuliert wurde.
So notierte der Hang Seng Index in Hongkong über 5 % höher, während Chinas Blue-Chip-Index Shanghai Shenzhen CSI 300 um 3,2 % und der Shanghai Composite-Index um 2,6 % zulegen konnten.
Die Lockerung der strikten Null-Covid-Politik würde sich positiv auf die Weltwirtschaft auswirken. Einen solchen Schub hat insbesondere Europa derzeit nötig. So steuert die deutsche Wirtschaft immer stärker auf eine Rezession hin, wie der neuerliche Einbruch der deutschen Industrieaufträge zeigt. So waren die Bestellungen für das wichtige deutsche verarbeitende Gewerbe im September um alarmierende 4,0 % eingebrochen.
Derzeit richtet sich aber das Augenmerk der Marktteilnehmer auf die neusten US-Arbeitsmarktzahlen. Es wird Stellenplus von 200.000 im Oktober erwartet. Eine positive Überraschung könnte die Erwartungen der Händler an eine weitere kräftige Zinserhöhung der Fed im Dezember festigen.
Auf Unternehmensseite stach die Aktie von Societe Generale SA (EPA:SOGN) mit einem Kursplus von 4,2 % hervor. Zuvor hatte Frankreichs drittgrößte börsennotierte Bank im 3. Quartal aufgrund der Marktvolatilität einen höher als erwarteten Nettogewinn verzeichnet.
Die Aktie von Telefonica (BME:TEF) stieg um 1,9 %, nachdem der spanische Telekommunikationsbetreiber seine Finanzprognose für das Gesamtjahr und seine Dividendenzusagen bekräftigt hatte. Und das, obwohl er mit Gegenwind durch die steigende Inflation und das nachlassende Wirtschaftswachstum zu kämpfen hat.
Die Ölpreise stiegen am Freitag, unterstützt durch eine Schwächung des Dollar und neue Gerüchte, dass China plant, die Beschränkungen im Zusammenhang mit Corona zurückzunehmen. Derweil warnen die Händler vor der möglichen Verabschiedung einer Preisobergrenze für russisches Exportöl.
Reuters berichtete am späten Donnerstagabend, dass die G7-Staaten und Australien vereinbart haben, einen Festpreis festzulegen, wenn sie später in diesem Monat eine Preisobergrenze für russisches Öl festlegen, anstatt einen variablen Satz einzuführen.
Bis 9:40 Uhr MEZ notierte der USA Rohöl-Future 2,2 % höher bei 90,13 USD pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 2 % auf 96,56 USD stieg.
Darüber hinaus stieg der Gold-Future um 1,2 % auf 1.649,80 USD je Feinunze, während der EUR/USD um 0,3 % höher bei 0,9778 gehandelt wurde.