Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte handelten am Freitag deutlich niedriger, da steigende US-Anleiherenditen und neue Sorgen über die Covid-19-Pandemie die Investoren verunsicherten.
Gegen 9:50 Uhr handelte der DAX in Deutschland 0,9% niedriger, der CAC 40 in Frankreich fiel um 0,7% und der britische FTSE Index gab 1,1% nach.
Der Vorsitzende der US Federal Reserve Jerome Powell machte am Donnerstag in einem Interview mit dem WSJ deutlich, dass die Zentralbank ihre ultralockere Geldpolitik in nächster Zeit nicht ändern wird.
Seine Kommentare führten dazu, dass die Renditen von Staatsanleihen in die Nähe der Hochs von vergangener Woche kletterten. Damit besteht die Gefahr, dass die Finanzierungskosten für Haushalte und Unternehmen weiter zunehmen, was die Erholung letztendlich beeinträchtigt.
Heute erwartet uns um 14:30 Uhr der US Beschäftigungsbericht, der laut Prognose zeigen wird, dass die Zahl der Arbeitsplätze um 182.000 gestiegen ist, nach lediglich 49.000 im Januar.
Neues und vor allem besorgniserregendes gibt es von der Covid-Impfstoff-Front. Italien beschlagnahmte eine Ladung von 250.000 Astrazeneca (LON:AZN) Impfstoffdosen, die für Australien bestimmt waren. Möglich wurde dies durch eine neue EU-Verordnung. Italien ist eines der EU-Länder, in denen die Zahl der Covid-19-Fälle in den letzten zwei Wochen gestiegen ist.
Die Weltgesundheitsorganisation warnte, dass die Zahl der Neuinfektionen in der letzten Woche weltweit zum ersten Mal seit sieben Wochen gestiegen ist.
Öl- und Gasaktien entwickelten sich besser, da die Rohölpreise kräftig zulegten. Zuvor hatte die Organisation der erdölexportierenden Länder und ihre Verbündeten beschlossen, die Förderung im April nicht zu erhöhen. Die Equinor-Aktie stieg um 1,8% auf den höchsten Stand seit über einem Jahr, während die Aktien von Royal Dutch Shell (AS:RDSa) und Total (PA:TOTF) um jeweils weniger als ein halbes Prozent nachgaben.
Die Gruppe, die unter dem Namen OPEC+ bekannt ist, genehmigte bei ihrem Ministertreffen am Donnerstag die Fortsetzung der aktuellen Produktionsbeschränkungen, während es nur unbedeutende Ausnahmen für Russland und Kasachstan gab.