FIRE und die finanzielle Freiheit spielen gedanklich in die gleiche Richtung. Es geht darum, eine gewisse Unabhängigkeit zu erreichen. Wenn man so möchte: Auch die Arbeit gegen die Hängematte oder das Reisen einzutauschen. Wobei es für viele ein gedankliches Ideal ist, sich lediglich mit Themen und Aufgaben zu beschäftigen, die es einem wert sind.
Aber sind die finanzielle Freiheit und das FIRE derartige Ziele, dass sie den Aufwand wert sind? Es gibt zwar extreme Folgen davon, die in eine frugalistische und sehr spartanische Richtung denken. Das mag kein Ansatz für Jedermann sein. Allerdings bin ich überzeugt: Zu normalen Konditionen ist es durchaus wert, sich zu rüsten. Vielleicht sogar essenziell.
Finanzielle Freiheit & FIRE: Notwendig? Wir können uns über die Begriffe und deren Inhalte unterhalten. Oder womöglich lieber darüber, dass es eine gewisse Notwendigkeit gibt, in diese Richtung zu denken. Ein bequemer Ruhestand bedeutet für mich die finanzielle Freiheit. In Zeiten einer hohen Rentenlücke müssen wir dafür sogar selbst aktiv werden. Bedeutet: Wir müssen uns darüber bewusst sein, dass wir im Alter zusätzliches Vermögen oder Einkommensquellen benötigen, die unsere Lebenshaltungskosten decken.
Natürlich ist das nicht der Kerngedanke des FIRE, wo es gleichzeitig auch um einen möglichst frühen Ruhestand geht. Aber es trifft die finanzielle Freiheit: Wer im Alter noch selbst entscheiden und seinen Lebensstandard halten möchte, der muss vorsorgen. Um es klar zu sagen: Das wäre mir den Aufwand in jedem Falle wert. Zumal es sich lediglich um ein Teilziel handelt, wenn man nicht die gesamten Lebenshaltungskosten per Kapitalerträge sichern möchte.
Was alles weitere angeht: Ist es das wert, sich möglichst stark auf die Hinterbeine zu stellen, um die finanzielle Freiheit zu erreichen? Das kann jeder selbst entscheiden, wobei der Aufwand eben mit höheren Zielen größer ausfällt. Wer in 25 Jahren aus dem Stegreif bei 4 % Dividendenrendite ein passives Einkommen von 3.000 Euro pro Monat aufbauen möchte, der müsste jedenfalls monatlich (rein rechnerisch) pro Monat fast 1.000 Euro bei einer marktüblichen Rendite investieren. Ob das es einem wert ist …?!
Notwendigkeiten und andere Dinge Die finanzielle Freiheit ist zumindest etwas, das den Aufwand wert ist. Ob FIRE dazuzählt, ist eine andere Frage. Ein möglichst früher Ruhestand kann eine Option sein, wenn man ehrgeizige Ziele hat. Jedoch sollte einem klar sein, dass man über einen sehr langen Zeitraum unter seinen Verhältnissen leben muss.
Trotzdem gehört das Vorsorgen für einen guten Ruhestand zu einer Form der finanziellen Freiheit. Hier bin ich geneigt zu sagen: Das sollte es einem wert sein. Wenn nicht, könnte man im Alter vor einer sehr bösen Überraschung stehen.
Der Artikel FIRE & finanzielle Freiheit: Den Aufwand wert ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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