05. Mai (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
HAMBORNER REIT HABG.DE - Düsseldorf: Die Immobilienfirma ist mit Zuwächsen ins Jahr gestartet. Die Erlöse aus Mieten und Pachten kletterten im ersten Quartal um 3,4 Prozent auf 21,8 Millionen Euro und das operative Ergebnis (FFO) um 8,8 Prozent auf 13,3 Millionen Euro. Doch auch Hamborner bekommt die Coronakrise zu spüren. Rund 140 Mieter - vor allem Einzelhändler - hätten wegen ihrer inzwischen prekären Lage die Mieten reduziert oder ausgesetzt, so dass sich allein im April offene Forderungen von 1,4 Millionen Euro summierten. Das seien 15 Prozent der Gesamtmieten. Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen stimmten den Vorstand aber zuversichtlich, Lösungen mit den Mietern zu finden.
BOEING BA.N - Sydney: Der US-Flugzeugbauer baut für das australische Militär unbemannte Kampf-Drohen. "Wir erwarten Mitte des Jahrzehnts, vielleicht etwas früher, dass diese in Produktion gehen", sagte Shane Arnott, Direktor von Boeings Airpower Teaming System bei der Vorstellung von drei Prototypen der in Australien entwickelten Loyal Wingman-Drohnen. Es sei möglich, dass bis zu 16 dieser Drohnen ein bemanntes Flugzeug bei einer Mission unterstützten. Erste Testflüge könnten Ende des Jahres erfolgen. Die Luftwaffengeneralin der Royal Australian Air Force (RAAF), Catherine Roberts, sagte, dass die Rolle des Loyal Wingman den Transport von Waffen und den Schutz von anderen Flugzeugen wie dem E-7A Wedgetail Frühwarn- und Kontrollflugzeug umfassen könnte, sowie als Ziel für bemannte Kampfjets wie die F-35A und die F/A-18E/F Super Hornet eingesetzt werden könnte. Rüstungsunternehmen investieren zunehmend in autonome Technologie, da Militärs auf der ganzen Welt nach einem billigeren und sichereren Weg suchen, um ihre Ressourcen zu maximieren. Die australische Regierung hatte rund 25,71 Millionen Dollar in die Entwicklung des Produkts investiert, was Roberts zufolge auch von den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich als potenzielle zukünftige Kunden auf Interesse gestoßen war. Das Loyal Wingman Flugzeug ist 11,6 Meter lang und hat eine Reichweite von 3.704 Kilometern. Es ist Australiens erstes im Inland entwickeltes Kampfflugzeug seit dem Zweiten Weltkrieg und Boeings größte Investition in unbemannte Systeme außerhalb der Vereinigten Staaten.
KINGSOFT CLOUD KC.O - New York: Das chinesische Software-Unternehmen will bis zu 450 Millionen Dollar an Aktien in einem US-Börsengang (IPO) einsammeln. 25 Millionen amerikanische Depotaktien (ADS) sollen zu einem Preis zwischen 16 und 18 Dollar pro ADS ausgegeben werden, teilte das Unternehmen mit. Der Börsengang würde am Donnerstag bepreist und am Freitag unter dem Symbol "KC" in den Handel an der New Yorker Nasdaq zu starten. Durch den Börsengang könnte der Cloud-Dienstleister auf bis zu 3,6 Milliarden Dollar geschätzt werden. Cloud-Computing ist bisher einer der wenigen Geschäftsfelder, die durch die Coronavirus-Krise Gewinne einfahren: Unternehmen und Mitarbeiter müssen infolge digitaler Heimarbeitsplätze verstärkt auf die Cloud zurückgreifen. Kingsoft wird der erste große US-Börsengang eines Unternehmens sein, das weder ein Biotechnologie-Unternehmen noch ein Zweck-Akquisitionsunternehmen (SPAC) ist, seitdem der Coronavirus-Ausbruch im März die globale Aktienmärkte ins Wanken brachte. Bio- und SPAC-IPOs sind in der Regel immun gegen breitere Marktschwankungen.
INTEL INTC.O - Jerusalem/New York: Der US-Chiphersteller hat den israelischen Transit-App-Hersteller Moovit für etwa 900 Millionen Dollar gekauft. "Moovit ist eine Akquisition, die einige sehr kritische Lücken füllt, die wir in Zukunft haben", sagte Amnon Shashua, Chef der Autoeinheit Mobileye von Intel in Israel, der Nachrichtenagentur Reuters. Moovit soll als unabhängiges Unternehmen bestehen bleiben und mit seiner Technologie und Daten der rund 800 Millionen Nutzer die Entwicklung selbstfahrender "Robotertaxis" für Mobileye vorantreiben, wie das Unternehmen mitteilte. Der gezahlte Preis war fast doppelt so hoch wie die Bewertung von 500 Millionen Dollar, als Moovit zuletzt 2018 Geld sammelte. Intel besaß bereits etwa sieben Prozent von Moovit durch eine frühere Beteiligung und zahlte rund 840 Millionen Dollar in bar für die vollständige Übernahme. "Für ein Unternehmen wie Intel, das einen sehr systematischen Plan hat, wie sich die Zukunft entwickeln soll, sollte das Coronavirus kein Rückschlag sein. Im Gegenteil, man sollte sich die Krise ansehen und dann Chancen finden", erklärte Shashua. Intel prognostiziert, dass der Markt für selbstfahrende Taxen bis 2030 160-Milliarden-Dollar-schwer sein wird.
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