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Folgt nach dem Corona-Crash der Imageschaden? Was Adidas, H&M und Siemens jetzt riskieren!

Veröffentlicht am 01.04.2020, 08:47
Aktualisiert 01.04.2020, 09:06
© Reuters.
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Das Coronavirus führt zu einer Ausnahmesituation. Die weltweiten Börsen befinden sich in einer extrem volatilen und von Unsicherheit geprägten Phase. Ebenso wie die gesamtwirtschaftliche Verfassung. Einige Analysten versuchen zwar, die Auswirkungen zu beziffern. Allerdings erscheinen viele dieser Prognosen wie ein Stochern im Trüben. Beziehungsweise wie eine Momentaufnahme.

In einer Ausnahmesituation reagieren Menschen und Funktionäre unterschiedlich. Einig benehmen sich redlich, andere hingegen werden kreativ und suchen nach Wegen, um die Kosten zu senken. Das kann kurzzeitig womöglich das Zahlenwerk verbessern. Jedoch langfristig zu noch größeren Schäden führen.

In diesen Tagen sind es börsennotierte Unternehmen wie Adidas (DE:ADSGN) (WKN: A1EWWW), H&M (ST:HMb) (WKN: 872318) oder auch Siemens (DE:SIEGn) (WKN: 723610), die in diesem Sinne mit Schlagzeilen auf sich aufmerksam machen. Wobei nicht alle drei Namen gleichermaßen in der Kritik stehen. Ein DAX-Konzern geht sogar mit Vorbildfunktion voran. Aber lass uns lieber aufhören, um den heißen Brei zu reden, sondern vielmehr schauen, wie die kreative Praxis jetzt aussieht.

Eine Debatte um Mieten ist entfacht Genauer gesagt geht es in diesen Tagen um das Zahlen der eigenen Verbindlichkeiten. Oder, um es noch präziser zu formulieren: Um das Bezahlen von Mieten, was eigentlich jedes Unternehmen in irgendeiner Weise tun muss. Einige nutzen in diesen Tagen ein Schlupfloch aus, das den weniger solventen Mietern zugutekommen sollte. Daran spaltet sich womöglich die Gesellschaft. Und auch die Summe der börsennotierten Unternehmen. Oder die gesamte Wirtschaftswelt, da auch weitere Namen betroffen sind.

Prominente Vertreter wie Adidas oder H&M haben inzwischen bekannt gegeben, dass man dieses Schlupfloch nutzen wolle, um die Mieten zunächst für den April auszusetzen. Eine Vorgehensweise, die auf reihenweise Kritik stößt. Sowohl Politiker als auch Wirtschaftsvertreter sind in Teilen entsetzt über diese Praxis. Wobei generell fraglich erscheint, inwieweit sich die Funktionäre vertraglich im Recht sehen. Das Coronavirus entbindet schließlich nicht von vertraglichen Pflichten. Selbst dann nicht, wenn der Zweck des Handels unterbunden ist. Allerdings steht ihnen der Raum weiterhin zur Verfügung. Wobei wir uns jetzt nicht im rechtlichen Klein-Klein aufhalten wollen.

Siemens jedenfalls hat in diesen Tagen verkündet, in genau die andere Richtung zu schwenken. Man werde zahlen, wie es vonseiten des DAX-Mischkonzerns heißt. Man werde Lieferanten bezahlen und erwarte auch von Kunden, dass diese weiterhin zahlen. Bei Schwierigkeiten könne ein kurzfristiger Konsens gefunden werden. Zugleich rief Siemens zu Solidarität und zu Gemeinschaft auf in dieser schwierigen Zeit. Die Wirtschaftswelt scheint jedenfalls gespalten. Wobei es eigentlich klare Mietverträge sind, die jetzt zum Diskurs führen.

Manager sollten Kosten und Nutzen abwägen In meinen Augen ist diese Debatte nicht bloß zu einer über Recht und Unrecht oder Moral geworden, sondern es geht inzwischen viel tiefer. Die Reputation einzelner Marken, wie eben Adidas, H&M oder auch Deichmann, neben vielen weiteren kreativen Unternehmen, steht jetzt auf dem Spiel. Und das Vertrauen von Investoren und Verbraucher in ebenjene Namen.

Oder, um es ganz klar zu formulieren: Fühlst du dich als Investor wohl, wenn ein Unternehmen auch in deinem Namen eine rechtliche Grauzone ausnutzt, um die eigenen Verbindlichkeiten nicht zu bedienen? Ich jedenfalls würde das persönlich nicht gutheißen. Zumal das einen womöglich irreparablen Schaden an der Marke anrichtet. Die ersten Boykott-Aufrufe sind schließlich bereits gestartet worden.

Der kurzfristige Nutzen einer solchen Kostenersparnis könnte daher in langfristigen Einbußen einhergehen. In einer zunehmend digitalen Welt vergessen die Verbraucher immer weniger. Oder, wie ich es schon gelesen habe: Jetzt in der Krise offenbart sich in einigen Teilen das wahre Gesicht eines Unternehmens.

Unterschätze das Image nicht Das Image eines Unternehmens zu unterschätzen kann dabei ein Fehler sein, den man als Investor nicht begehen sollte. Der Konsum verändert sich immer weiter und Lifestyle, Authentizität, Fairness und Ehrlichkeit spielen neben Nachhaltigkeit eine größere Rolle. Wenn Unternehmen hier willentlich patzen, hat das womöglich Konsequenzen.

Auch Investoren sollten kritisch hinterfragen, ob einige Unternehmen hier die richtigen Schritte gehen. Wobei ein aktives Sichentgegenstellen ebenfalls eine positive Signalwirkung haben kann. So wie eben jetzt bei Siemens.

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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

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