STUTTGART/LONDON (dpa-AFX) - Die Tage des Stahl- und Industriekonzerns Thyssenkrupp (4:TKAG) im Dax (DAX) scheinen im September gezählt. Spannend wird allerdings das Rennen um die Nachfolge. Laut dem Analysten Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg erfüllen mit dem Triebwerksbauer MTU Aero Engines (4:MTXGn) und der Immobiliengesellschaft Deutsche Wohnen (0:DWNId) zwei MDax-Unternehmen (MDAX) die Aufstiegsbedingungen. Thyssenkrupp bräuchte schon eine deutliche Kurserholung, um den Dax-Platz am Ende doch noch zu verteidigen, schrieb Streich in einer aktuellen Studie.
Bereits Anfang Juli hatte Marktstratege Pankaj Gupta von der US-Bank JMorgan signalisiert, dass der Platz von Thyssenkrupp im deutschen Leitindex auf Basis der Streubesitz-Marktkapitalisierung gefährdet ist. Seither gab der Kurs noch weiter nach, die Lage hat sich also verschlechtert. Damals sah Gupta Deutsche Wohnen im Rennen um die Thyssenkrupp-Nachfolge knapp vorne. Für den LBBW-Analysten Streich liegt mittlerweile MTU Aero Engines vorn, wenngleich nur hauchdünn. Denn der Kapitalisierungsvorsprung von MTU auf Deutsche Wohnen sei äußerst knapp und das Luftfahrtunternehmen habe die Top-35-Platzierung beim Börsenumsatzkriterium zudem alles andere als sicher.