Von Dhirendra Tripathi
Investing.com - Die Netflix-Aktie (NASDAQ:NFLX) verlor am Freitag im vorbörslichen Handel mehr als ein Fünftel ihres Wertes. Grund dafür sind neue Marktgegebenheiten, die den Streaming-Giganten im vierten Quartal auf den Boden der Tatsachen zurückholten.
Nach Prognosen des Unternehmens gewinnt Netflix bis März nur knapp 2,5 Millionen Neukunden. Zuvor war man von 4 Millionen neuen Nutzern ausgegangen. Im Dezember nutzen weltweit rund 222 Millionen Menschen den Streaming-Dienst.
Der düstere Ausblick folgt auf die Bekanntgabe des Unternehmens, dass es im Quartal bis Ende Dezember nur 8,3 Millionen neue Abonnenten hinzugewann. Das waren weniger als die von Netflix angepeilten 8,5 Millionen.
Das Unternehmen sieht sich nach fast zwei starken Wachstumsjahren einer Trendumkehr gegenüber. Die Pandemie und die daraus resultierenden Lockdowns haben das Streaminggeschäft bis jetzt maßgeblich unterstützt. Jetzt muss sich Netflix aber darauf konzentrieren, die neu hinzugewonnenen Nutzer auch halten zu können.
Auch die Konkurrenz – Disney+ (NYSE:DIS)+, Discovery (NASDAQ:DISCA), Sony (NYSE:SONY) und einige lokale Akteure – sorgt für ein stetig unangenehmer werdendes Umfeld für Netflix. Die Unternehmensleitung hat nun darauf reagiert und die Preise in Wachstumsmärkten wie Indien gesenkt. Gleichzeitig wurden massive Investitionen für Inhalte und Technologien durchgeführt. Infolgedessen sank die operative Marge für das Quartal von 14,4 % im Vorjahr auf 8,2 %.
Letzte Woche erhöhte das Unternehmen zudem die Preise in den USA und Kanada, auf denen es immer noch „enormes Wachstumspotenzial“ sieht.
Netflix gab an, dass sich seine Abonnentenwachstumsraten „noch nicht wieder auf das Niveau vor Corona eingependelt haben“, und machte den „anhaltenden Corona-Überhang“ und die wirtschaftliche Not in vielen Ländern dafür verantwortlich.
Die gedämpfte Prognose konnte auch nicht durch exklusive Inhalte wie 'Squid Game', 'The Witcher' und 'You' abgewendet werden, die ein großes Publikum anzogen.
Der Umsatz lag im 4. Quartal laut Schätzungen bei 7,71 Mrd. USD. Der Gewinn pro Aktie betrug 1,33 USD, fast 12 % mehr als im Vorjahr.