London, 18. Nov (Reuters) - Großbritannien will zur Erreichung seiner Klimaziele aufs Tempo drücken und dafür Fahrzeuge mit Verbrennermotoren früher verbieten als bislang geplant. Ab 2030 und damit fünf Jahre schneller als vorgesehen will Premierminister Boris Johnson den Verkauf von Benzin- und Dieselfahrzeugen untersagen. "Jetzt ist die Zeit gekommen, eine grüne Erholung mit hochqualifizierten Arbeitsplätzen zu planen, die den Menschen die Sicherheit gibt, dass sie dazu beitragen, das Land sauberer, grüner und schöner zu machen", schrieb Johnson in einer Kolumne für die "Financial Times".
Großbritannien war 2019 das erste G7-Land, das sich bis 2050 das Netto-Null-Emissionsziel setzte. Neben dem Verkaufsverbot für Benzin- und Dieselfahrzeugen will Johnson auch die britische Offshore-Windenergie bis 2030 von derzeit rund zehn Gigawatt (GW) auf 40 GW erhöhen. Zudem sagte der Regierungschef bis zu 500 Millionen Pfund für Projekte zu, in denen die Verwendung von Wasserstoff unter anderem zum Heizen und Kochen zu Hause getestet werden. Die Pläne werden von der Industrie weitgehend begrüßt. "Es ist ein Sprungbrett für die enormen Möglichkeiten für Investitionen in Großbritannien und umweltfreundliche Arbeitsplätze, die eine echte kohlenstoffarme Wirtschaft mit sich bringen kann", erklärte der Direktor des britischen Industrieverbandes Josh Hardie. (Reporterin: Susanna Twidale, geschrieben von Anneli Palmen redigiert von Alexander Ratz Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 030 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte) oder 030 2201 33711 (für Politik und Konjunktur)