PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der zuletzt gute Lauf an Europas Börsen hat am Donnerstag keine Fortsetzung gefunden. Der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50), der zuletzt zweimal einen neuen Höchststand seit Dezember 2015 erreicht hatte, fiel um 0,16 Prozent auf 3333,96 Punkte zurück. Ein Manko war der weiter erholte Eurokurs. Zudem gab die Wall Street keinen neuen Schwung.
Der Pariser CAC-40 (CAC 40) büßte 0,09 Prozent ein auf 4891,29 Punkte und der Londoner FTSE 100 sank um 0,42 Prozent auf 7271,37 Punkte. 21 von den 30 Punkten Verlust kostete alleine die HSBC-Aktie (3:HSBA), die nach der leichten Erholung vom Vortag ihre Talfahrt fortsetzte.
Mit einem Minus von knapp 4 Prozent war sie auch Schlusslicht in der ohnehin schwachen Bankenbranche (Stoxx 600 Banks). Die Briten hatten am Dienstag mit einem Gewinneinbruch die Markterwartungen gedämpft. Auch für Barclays (3:BARC) ging es um 2,6 Prozent bergab, womit zwischenzeitliche Kursgewinne komplett verdampften. Nach Millionenverlusten in den Vorjahren hatte die Großbank 2016 wieder Geld verdient.
Noch schwächer als die Banken zeigten sich nur die Rohstoffwerte (Stoxx 600 Basic Resources PR) - allen voran Rio Tinto (3:RIO) mit 5,3 Prozent Abschlag. Eine der wenigen Ausnahmen waren Glencore (3:GLEN) mit einem Kursgewinn von 1,7 Prozent. Kräftig gestiegene Preise und harte Umbaumaßnahmen hievten den Konzern im abgelaufenen Jahr wieder in die schwarzen Zahlen.
Freuen konnten sich auch Anleger, die im Telekommunikationsbereich (STOXX Europe 600 Telecom) investieren. Die Aktien von Telefonica (11:TEF) kletterten um 1,8 Prozent und sorgten für gute Branchenstimmung. Analyst Dhananjay Mirchandani von Bernstein sprach bei den Spaniern von "starken" Resultaten für das Schlussquartal. Sein Lob galt vor allem dem organischen Umsatzwachstum, das den Wert aus dem Gesamtjahr deutlich übertroffen habe und Gutes für 2017 erwarten lasse.
An der EuroStoxx-Spitze gewannen Airbus-Aktien (9:AIR) nach einem Analystenlob 3,5 Prozent. David Perry, Analyst bei der US-Bank JPMorgan (NYSE:JPM), blickt optimistisch in die Zukunft des Flugzeugbauers. Nach einem schwierigen 2016 dürfte 2017 das letzte Übergangsjahr für Airbus sein, schrieb der Experte in einer Studie. Ab 2018 rechnet er dann mit einem deutlichen Gewinnanstieg.