FRANKFURT (dpa-AFX) - In einer überwiegend trägen und handelsarmen Sitzung am deutschen Aktienmarkt hat sich der am Freitag kaum vom Fleck bewegt. Weil in den USA einen Tag nach dem Thanksgiving-Fest verkürzt gehandelt wird, fehlten Impulse. Die meisten Anleger jenseits des Atlantiks gönnten sich ein verlängertes Wochenende.
Der deutsche Leitindex konnte im Handelsverlauf zwar sein Hoch seit Juni kurzzeitig weiter ausbauen, ging aber letztlich mit plus 0,01 Prozent auf 14 541,38 Punkte aus dem Geschäft. Im Wochenverlauf ergibt sich damit ein Plus von 0,8 Prozent. Zudem hat der Dax damit nun die achte Woche in Folge zugelegt, womit sich sein Erholungsgewinn seither auf insgesamt auf 20 Prozent summiert. Sein Verlust seit Jahresbeginn ist damit auf 8,5 Prozent zusammengeschmolzen.
Der der mittelgroßen Werte verlor am Freitag indes 0,32 Prozent auf 25 971,45 Zähler. In Europa schlossen die wichtigsten Börsen ebenfalls recht nah an ihren Schlussständen vom Vortag. Der , der Leitindex der Eurozone, trat mit plus 0,01 Prozent auf 3962,41 Punkte auf der Stelle. In den USA legte der Industrial zum Börsenschluss in Europa moderat zu, während die technologielastigen Nasdaq-Indizes moderat nachgaben.
Grund für den aktuellen Optimismus waren laut Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG nicht zuletzt auch die jüngsten Lichtblicke aus der deutschen Wirtschaft: So fiel das am Donnerstag veröffentlichte Ifo-Geschäftsklima besser als erwartet aus. An diesem Freitag dann zeigte das Gfk-Verbrauchervertrauen ebenfalls eine leicht verbesserte Konsumstimmung, wenn auch auf einem sehr schwachen Niveau. Die deutsche Wirtschaft wuchs im Sommer außerdem überraschend deutlich.
Auf Unternehmensseite war in Dax die Aktie von RWE (ETR:) mit plus 1,9 Prozent der Spitzenwert. Damit ist sie zurück auf dem Niveau von Mitte September. Positive Impulse kamen von einer Studie der Bank of America (NYSE:) (BofA), die dem Versorger (NYSE:) unter Verweis auf die Strompreisbremse in Deutschland und die britische Sondersteuer auf Übergewinne von Produzenten Erneuerbarer Energien deutlich gesunkene Risiken bescheinigt.
Die Gewinne der Deutsche-Bank-Aktie bröckelten indes nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg auf nur noch plus 0,2 Prozent ab. Kreisen zufolge plant die EZB einigen Banken im Zusammenhang mit deren Kreditvergabe höhere Kapitalanforderungen aufzuerlegen. Zu diesen Banken zähle auch die Deutsche.
Im dagegen brach der Anteilsschein von Uniper (ETR:) um etwas mehr als 12 Prozent ein. Seit dem Hoch am Dienstag haben die Papiere damit fast 46 Prozent nachgegeben, nachdem sich der Kurs zuvor binnen vier Handelstagen fast verdoppelt hatte. Nach der Ankündigung einer weiteren milliardenschweren Kapitalspritze vom Bund mehren sich kritische Stimmen. So verwies zuletzt die Citigroup (NYSE:) auf die massive Verwässerung für die Altaktionäre, da sie an von den Kapitalerhöhungen ausgeschlossen sind.
Außerhalb der Dax-Familie, die aus Dax, MDax, SDax und besteht, sackte nach einer Gewinnwarnung die Aktie der Helma Eigenheimbau zeitweise auf den tiefsten Stand seit Herbst 2013. Letztlich gingen sie etwas erholter mit einem Abschlag von 6,0 Prozent aus dem Handel.
Der Euro wurde am frühen Abend mit 1,0400 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0375 (Donnerstag: 1,0413) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9638 (0,9603) Euro. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,84 Prozent am Vortag auf 1,92 Prozent. Der Rentenindex sank um 0,44 Prozent auf 127,89 Punkte. Der verlor zuletzt 0,92 Prozent auf 140,71 Zähler.