Zürich, 18. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse wird am Freitag nach der Entscheidung der US-Notenbank schwächer erwartet. Mit der Aufschiebung der Zinswende sorge die Fed für eine weitere Phase grosser Verunsicherung, sagte ein Händler.
Die US-Notenbank traut sich die erste Zinserhöhung seit fast zehn Jahren noch nicht zu. Auch aus Rücksicht auf den schwächelnden Wirtschaftsriesen China und die unsicheren Aussichten für die globale Konjunktur liessen die Währungshüter den Schlüsselsatz für die Geldversorgung der Banken am Donnerstag bei null bis 0,25 Prozent. ID:nL5N11O06G "Die Märkte werden nervös bleiben und fiebern wieder jeder Konjunkturzahl entgegen", sagte auch ein anderer Händler. In den USA schwächten sich die Aktienkurse nach dem Zinsbeschluss leicht ab.
Die Bank Julius Bär berechnete den SMI JBPRE01 vorbörslich 0,3 Prozent tiefer mit 8822 Punkten. Der SMI Future FSMIc1 notierte mit 8792 Punkten um 0,7 Prozent schwächer. Am Vortag hatte der Leitindex .SSMI 0,3 Prozent verloren. Für zusätzliche Schwankungen und hohe Umsätze dürfte der "Hexensabbat", der Quartalsverfall an der Derivatbörse Eurex, sorgen. Heute laufen Optionen und Futures auf Aktien und Indizes aus.
Firmenspezifische Nachrichten sind dünn gesät. Möglicherweise stützten positive Nachrichten die Papiere der beiden Schweizer Pharmariesen. Das Schweizerische Heilmittelinstitut Swissmedic hat dem Novartis NOVN.VX - Herzmedikament Entresto die Zulassung in der Schweiz erteilt. In den USA wurde das Medikament im Juli zugelassen.
Die japanische Tochter Chugai 4519.T des Pharmakonzerns Roche ROG.VX hat eine breitere Anwendung des Krebsmedikaments Avastin beantragt. Mit der Arznei soll künftig auch fortgeschrittener Gebärmutterhals-Krebs behandelt werden.
Grössere Abschläge im vorbörslichen Geschäft wurden für die Aktien des Luxusgüterkonzerns Richemont CFR.VX und der Grossbank UBS UBSG.VX indiziert. Beide Titel werden mit einem Dividendenabschlag gehandelt ID:nL5N11N0RV