von Gina Lee
Investing.com – Die Börsen im asiatisch-pazifischen Raum legten am Montagmorgen größtenteils zu und das, obwohl die Anleger gleich mehrere Negativfaktoren zu verarbeiten hatten: den enttäuschenden US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, die anhaltende globale Energiekrise und die Tatsache, dass die Zentralbanken eine Reduzierung der Anleihekäufe vorbereiten.
Der japanische Nikkei 225 lag gegen 04:07 MEZ um 1,55% höher, während der australische ASX 200 um 0,52% gesunken ist.
Hongkongs Hang Seng Index legte um 0,55% zu.
Der chinesische Shanghai Composite erhöhte sich um 0,35% und der Shenzhen Component gewann 0,26%, bevor es morgen Inflations- und Außenhandelsdaten aus China gibt.
Die südkoreanischen Märkte blieben wegen eines Feiertags geschlossen und die Bank of Korea wird am Dienstag ihre geldpolitische Entscheidung bekanntgeben.
Nachdem der jüngste US-Arbeitsmarktbericht die Anleger enttäuschte, ging es mit den US-Aktien abwärts. Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg um 194.000 Stellen, während die Arbeitslosenquote im September auf 4,8 % zurückging. Ungeachtet dieser Zahlen dürfte die Federal Reserve ihre Anleihekäufe bald reduzieren. Die Rede von Raphael Bostic, dem Präsidenten der Atlanta Fed, am Dienstag könnte hierfür neue Anhaltspunkte liefern.
Zur Wochenmitte veröffentlicht die Fed das Protokoll ihrer letzten Sitzung, und am selben Tag steht auch der Verbraucherpreisindex (CPI) auf dem Programm.
Auf der anderen Seite des Atlantiks verdichteten sich die Hinweise darauf, dass die Bank of England die Zinssätze bald anheben könnte, um die Inflation einzudämmen.
Neben dem Abbau der Vermögenswerte durch die Zentralbanken in aller Welt warten die Anleger auch auf die anstehenden Unternehmensergebnisse für das dritte Quartal und die Entwicklungen im chinesischen Immobiliensektor.
"Wir haben ein Umfeld, in dem wir einen Anstieg der Inflation und einen Rückgang der Wachstumserwartungen erwarten, aber ich glaube nicht, dass wir uns in einer Situation befinden, in der sich eine Stagnation einstellt", sagte Kerry Craig, Global Market Strategist bei JPMorgan (NYSE:JPM) Asset Management, gegenüber Bloomberg.
Die Ökonomen der Goldman Sachs Group Inc. (NYSE:GS) haben ihre Prognosen für das US-Wachstum sowohl für dieses als auch für das nächste Jahr gesenkt und begründen dies mit einer langsamer als erwarteten Erholung der Verbraucherausgaben. Diese Herabstufungen wurden jedoch weitgehend durch Prognoseerhöhungen für die beiden Folgejahre ausgeglichen.
Unterdessen stehen auch die sich verschlechternden Beziehungen zwischen China und Taiwan auf dem Radar der Anleger. Die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-Wen sagte am Sonntag, dass die Insel ihre Souveränität verteidigen werde. Nur einen Tag zuvor hatte der chinesische Präsident Xi Jinping erklärt, dass die Wiedervereinigung bevorstehe.
Darüber hinaus finden bis zum 17. Oktober die Jahrestagungen des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank statt.