Von Gina Lee
Investing.com - Für die Börsen in Asien und Ozeanien ging es am Freitagmorgen größtenteils bergab. Zu verdauen hatten die Anleger die hawkishen Kommentare einiger Vertreter der US-Notenbank im Vorfeld ihres Symposiums in Jackson Hole sowie die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan.
Japans Nikkei 225 war bis 3.53 Uhr MEZ um 0,48% gesunken, während der südkoreanische KOSPI-Index um 0,09% zulegte.
In Australien gab der ASX 200 um 0,11% ab und der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 0,33%.
Chinas Shanghai Composite verzeichnete ein Minus von 1,09%, während der Shenzhen Component um 1,92% abrutschte. Unter Druck standen vor allem chinesische Technologiewerte, deren Geschäftsergebnisse zum einen nicht ganz überzeugen konnten und zum anderen das Land die Vorschriften für den Privatsektor verschärft. Der NASDAQ Golden Dragon China Index, der in den USA gelistete chinesische Aktien abbildet, gab zum ersten Mal seit fünf Tagen wieder nach.
Einige Fed-Vertreter drängten im Vorfeld von Jackson Hole auf ein baldiges Anlaufen des Tapering-Prozesses. Der Präsident der Fed von Dallas, Robert Kaplan, sprach sich für einen Beginn im Oktober 2021 oder kurz danach aus, der Vorsitzende der Fed von St. Louis, James Bullard, plädierte für einen Start im Herbst 2021 und die Fed-Präsidentin von Kansas City, Esther George, drängte auf einen frühen Beginn im Jahr 2021. Kaplan, Bullard und George sind im Jahr 2021 jedoch nicht stimmberechtigt.
Die Renditen für US-Staatsanleihen gaben in Erwartung der Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell im weiteren Verlauf des Tages leicht nach. Im Anschluss an seine Ausführungen stellen sich die Anleger auf eine gewisse Marktvolatilität ein, da am Freitag mehrere Treasury-Optionen auslaufen.
Einige Anleger zeigten sich weiterhin vorsichtig optimistisch.
Der Aktienmarkt "unterschätzt wahrscheinlich all die bekannten Unbekannten, mit denen wir in den nächsten drei bis sechs Monaten zu tun haben werden", sagte Yana Barton, Fondsmanagerin bei Eaton Vance (NYSE:EV) Management, gegenüber Bloomberg.
"Man muss nicht darauf wetten, ob es sich um einen zyklischen Aufschwung oder einen Wachstumsaufschwung handelt, warum sollte man nicht beides gleichzeitig bekommen?", fügte sie hinzu.
Im US-Wirtschaftskalender standen gestern einige relevante Daten auf der Agenda: So wuchs das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal um 6,6 % im Vergleich zum Vorquartal und der Preisindex des Bruttoinlandsprodukts um 6,2 % im Vergleich zum Vorquartal. Insgesamt beantragten 353.000 Amerikaner im Laufe der Woche erstmals Arbeitslosenunterstützung.
Im Tagesverlauf folgen weitere Daten, darunter der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE) sowie die persönlichen Einkommen und Ausgaben.
Unterdessen sorgten Explosionen außerhalb des afghanischen Flughafens in Kabul für neue Spannungen im Rahmen des US-Evakuierungsprogramms in dem Land. US-Präsident Joe Biden warnte die Angreifer: "Wir werden euch zur Strecke bringen".