Investing.com - Snowflake Inc (NYSE:SNOW), ein analytisches Data Warehouse, das als Software-as-a-Service (SaaS) bereitgestellt wird, geht heute in den USA an die Börse.
Snowflake will 28 Millionen Aktien zu einem Preis von 120 Dollar pro Stück platzieren, zitierte CNBC eine Person, die mit dem IPO des Cloudanbieters vertraut ist. Der Börsengang soll Snowflake gut 3,4 Milliarden Dollar einbringen. Der Börsenwert wird auf 33,3 Milliarden Dollar geschätzt. Es wäre das bislang größte IPO eines Softwareunternehmens im laufenden Jahr. Die Aktie ist unter dem Symbol "SNOW" zu finden.
Investoren sind sichtlich begeistert über Snowflakes Börsengang. Das Unternehmen generiert bereits über 500 Millionen Dollar an Umsatz jährlich und ist in der ersten Jahreshälfte 2020 um mehr als 130% gewachsen.
Snowflake wächst zusammen mit führenden Public-Cloud-Anbietern durch die Bereitstellung von Technologie, die es Kunden ermöglicht, große Datenmengen schnell zu analysieren und gemeinsam zu nutzen und die Kapazität bei Bedarf zu erhöhen, anstatt sich auf hardwarebasierte Datenbanken zu stützen.
Vor allem aber hat Snowflake den großen Vorteil, dass es von Warren Buffett, dem wohl bekanntesten Investor der Welt, einen Vertrauensvorschuss erhielt. So ging letzte Woche aus einer Mitteilung an die Wertpapieraufsichtsbehörde SEC hervor, dass sich Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) und Salesforce (NYSE:CRM) mit jeweils Aktien im Wert von 250 Millionen Dollar in einer Privatplatzierung an dem Start-Up aus dem Silicon Valley beteiligen wollen.
Berkshire Hathaway hat außerdem dem Kauf von 4,04 Millionen Aktien in einer sekundären Transaktion vom ehemaligen CEO Bob Muglia zugestimmt.
SNOWFLAKE IST NOCH NICHT PROFITABEL
Trotz des soliden Wachstums und der Unterstützung durch Buffett ist Snowflake jedoch nicht ganz ohne Mängel.
Denn während das Umsatzwachstum zunimmt, steigen auch die Verluste. Tatsächlich wuchsen die Verluste von Snowflake im letzten vollen Fiskaljahr von 178 Millionen Dollar auf 348,5 Millionen Dollar.
Diese Entwicklung hat sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres aufgrund der langsameren Zunahme der Betriebsausgaben etwas abgeschwächt. So schrumpften die Verluste von 176,9 Millionen Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres auf 171 Millionen Dollar. Damit ist Snowflake allerdings noch weit von der Rentabilität entfernt.
SNOWFLAKE KANN MIT GOOGLE UND AMAZON MITHALTEN
Hinzu kommt die Tatsache, dass Snowflake einem starken Wettbewerb ausgesetzt ist, aber unbestreitbare Vorteile gegenüber Alternativangeboten hat.
Snowflake ermöglicht Kunden den Einsatz von SQL und bietet verschiedene einmalige Funktionalitäten sowie einen Preis, der sich je nach Auslastung des Dienstes entwickelt. Kunden bezahlen also nur für das, was sie effektiv nutzen.
Noch wichtiger ist, dass Snowflake diesen Ansatz auf Cloud-Computing-Plattformen anwendet, die ihre eigenen Lösungen anbieten. Googles (NASDAQ:GOOGL) BigQuery zum Beispiel bietet ebenfalls eine variable Preisstruktur, und Amazons (NASDAQ:AMZN) Redshift gilt als der größte Akteur in diesem Bereich.
"Basierend auf der Anzahl der Kunden pro Unternehmen laut HG Insights ist Redshift etwa viermal so groß wie Snowflake, während Googles BigQuery etwa doppelt so groß ist wie Snowflake", schrieb der MKM Partners Geschäftsführer Rohit Kulkarni Anfang des Monats in einer Notiz vor dem Snowflake-Börsengang.
Doch Google fordert von seinen Usern, dass sie an ihrem cloud-basierten Serviceangebot festhalten. Und hier hat Snowflake die Chance, mit seinen mächtigen Konkurrenten mitzuhalten. Wenn Kunden zu einer Multi-Cloud-Konfiguration übergehen, in der sie einen Cloud-Service von mehreren großen Anbietern beziehen können, kann Snowflake unabhängig davon verwendet werden, welches Cloud-Produkt gerade genutzt wird. Snowflake verbindet also verschiedene Clouds miteinander.