Von Yasin Ebrahim
Investing.com - Der S&P 500 und der Nasdaq schlossen am Mittwoch den zweiten Tag in Folge auf einem Rekordhoch. Treiber der Rallye waren Finanz- und Energiewerte im Vorfeld des jährlichen Symposiums in Jackson Hole, das im Laufe dieser Woche auf der Agenda steht.
Der S&P 500 stieg um 0,2% und schloss mit 4.496,19 Punkten auf einem neuen Rekordhoch. Der Dow Jones Industrial Average gewann 0,1% oder 39 Punkte, der Nasdaq kletterte um 0,2% auf einen Schlussstand von 15.041,86.
Die zaghafte Aufwärtsbewegung am Gesamtmarkt wurde von Finanzwerten, vor allem Bankaktien, angeführt. Grund dafür waren steigende Treasury-Renditen. Die 10-jährige Rendite stieg nach einem Rückgang in der vergangenen Woche auf über 1,3 %.
JPMorgan (NYSE:JPM), Citizens Financial Group (NYSE:CFG) und Bank of America (NYSE:BAC) legten zu, letztere gar um über 2 %.
Höhere Renditen steigern die Zinserträge, die Banken mit ihren Kreditprodukten erzielen.
Der Energiesektor (NYSE:XLE) drehte ins Plus und baute seine jüngsten Gewinne aus, nachdem die Ölpreise nach Daten über einen unerwartet starken Rückgang der wöchentlichen Rohölbestände wieder anzogen.
Die Ölreserven gingen in der vergangenen Woche um 2,979 Millionen Barrel zurück. Ölmarktbeobachter hatten mit einem Abbau von 2,683 Millionen Barrel gerechnet.
In Sachen Berichtssaison sorgten die anhaltenden Probleme in der globalen Lieferkette weiterhin für Gesprächsstoff in den Quartalsberichten. Sowohl Urban Outfitters als auch Nordstrom warnten vor weiterem Druck in der Zukunft.
Nordstrom (NYSE:JWN) brach um 18% ein, nachdem das Unternehmen mitgeteilt hatte, dass es nur bis zum Jahresende in der Lage sein werde, Barmittel an die Aktionäre auszuschütten. Die steigenden Kosten werden sich voraussichtlich auch in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres fortsetzen.
"Trotz eines beeindruckenden Gewinns und einer Umsatzsteigerung liegen die Ergebnisse von [Nordstrom] unterhalb der hohen Messlatte, die von Kaufhäusern wie Dillard's und Macy's (NYSE:M) gesetzt wurde. Dabei scheint Nordstrom im Vergleich zum Sektor in geringerem Maße vom Rückenwind durch Covid zu profitieren", so Wedbush in einer Mitteilung.
Urban Outfitters (NASDAQ:URBN) legte Quartalsergebnisse vor, die sowohl auf der Gewinn- als auch auf der Umsatzseite überzeugen konnten, insbesondere durch einen Anstieg der Online-Verkäufe. Die Aktien des Unternehmens fielen dennoch um 9%.
Die Megacap-Technologiewerte entwickelten sich uneinheitlich. Ein Großteil der Fab-5-Aktien wurden im Minus gehandelt.
Apple (NASDAQ:AAPL), Amazon (NASDAQ:AMZN) und Microsoft (NASDAQ:MSFT) schlossen mit negativen Vorzeichen, wohingegen Facebook (NASDAQ:FB) und die Google-Muttergesellschaft Alphabet (NASDAQ:GOOGL) zulegten.
Konjunkturseitig waren die Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter im Juli leicht gefallen. Ausschlaggebend dafür war ein Rückgang bei den Flugzeugbestellungen, die zuvor noch gestiegen waren.
"Die Auftragseingänge und Auslieferungen langlebiger Wirtschaftsgüter deuten darauf hin, dass die Hersteller mit dem langen, mühsamen Prozess beginnen, die leeren Lager wieder aufzufüllen", sagte Diane Swonk, Chefvolkswirtin bei Grant Thornton. "Höhere Preise und das Auslaufen der Konjunkturpakete wirken sich auch auf die Nachfrage aus."
Delta Air Lines (NYSE:DAL) kündigte derweil an, Angestellten, die nicht gegen Covid-19 geimpft sind, eine monatliche Gebühr von 200 Dollar aufzuerlegen.