Der Verzicht auf Dividenden ist ein Fehler, das besagt zumindest eine viel zitierte Studie von Ned Davis Research. Ohne in der Einleitung zu viel ins Detail gehen zu wollen, aber: Ausschüttende Aktien haben in deren Analyse mit Blick auf einen US-Querschnitt eine bedeutend bessere Rendite erzielt. Ja, sogar eine um ein Vielfaches höhere Gesamtrendite.
Ausnahmen gehören trotzdem dazu. Insbesondere einige wenige Growth-Aktien sind zum Beispiel in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten besonders erfolgreich gewesen. Keine Frage: Ich setze auf beide Welten.
Allerdings ist es weder der Querschnitt noch Ned Davis Research, warum ich einen Verzicht auf Dividenden bereuen würde. Hier ist meine Perspektive zu der Thematik.
Verzicht auf Dividenden: Hieße, auf den defensiven Kern Ich setze sowohl auf Dividendenaktien als auch auf trend- und wachstumsstarke Growth-Aktien. Mein Ansatz ist also sehr, sehr zwiegespalten. Allerdings: Das ist Kalkül an dieser Stelle. Keine der beiden Wege möchte ich in meinem Depot missen.
Ein Verzicht auf Dividenden hieße für mich, den defensiven und stabileren Kern aufzugeben. Gerade die vergangenen Monate und Quartal haben mir erneut gezeigt, dass ich nicht nur in Growth-Aktien investiert sein möchte. Wirtschaftliche Unsicherheiten, Volatilität und Abverkäufe im Growth-Segment von teilweise bis zu 80 % mögen aushaltbar sein. Keine Frage, das gehört leider offensichtlich alle Jubel-Jahrzehnte mal dazu. Aber mit einem defensiven qualitativen Kern bestehend aus starken, stabileren Top-Aktien kann man diese Phase besser meistern.
Auch sind Dividenden im Allgemeinen ein Mittel gegen Krisen. Die regelmäßigen Ausschüttungen zeigen, dass es trotzdem Erfolge gibt, zumindest in den Unternehmen selbst. Gewinne und freie Cashflows ermöglichen die Zahlungen. Das bedeutet, dass die jeweiligen Aktien dahinter einen funktionierenden und nicht ganz so riskanten Kern besitzen. Gewinne und Ausschüttungen sind definitiv etwas Substanzielles.
Man kann es, muss es jedoch nicht Man kann auf Dividenden verzichten. Wer einen konzentrierteren Growth-Ansatz oder einen Nur-Wachstums-Ansatz verfolgt, der ist vermutlich auch damit zufrieden. Ich bin nicht unzufrieden, was meine Wachstumsaktien angeht. Aber der defensive Kern, den mir Ausschüttungen ermöglichen, möchte ich einfach nicht aus meinem Depot haben. Für die Gesamtrendite und jede Wetterlage an den Aktienmärkten bleibt das gut.
Wie gesagt: Es muss nicht für jeden der richtige Schritt sein. In volatilen Zeiten finde ich es jedoch einfach gut, dass ich einen Teil in meinem Depot habe, der stabil performt und Ausschüttungen sowie Gewinne liefert. Egal, was da kommt.
Der Artikel Studie von Net Davis Research ist dir bekannt? Der wahre Grund, warum ich einen Dividenden-Verzicht bereuen würde! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Motley Fool Deutschland 2022