Bisher war 2021 weder für Gold- noch Silber-Bullen ein besonders gutes Jahr. Seit Jahresbeginn haben beide Edelmetalle 2,5% bzw. 5,5% an Wert eingebüßt.
Andererseits zeigten die Daten des US-Amts für Arbeitsstatistik, dass der Verbraucherpreisindex (VPI) weiter angestiegen ist. Die Preise lagen im Vergleich zum Vorjahr um 6,2% höher, was die stärkste Inflation seit über drei Jahrzehnten ist. Im Monatsvergleich stiegen sie um 0,9%.
Die hohen Inflationsraten haben das Interesse an Edelmetallen wiederbelebt, deren Preise in den letzten Wochen kräftig gestiegen sind. Abhängig von den persönlichen Anlagezielen empfehlen die meisten Finanzplaner in der Regel eine Portfolioallokation von 5 bis 10% in Edelmetalle, die als Inflationsschutz dienen können.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, in Silber und Gold zu investieren, beginnend mit dem Kauf des physischen Metalls. Heute stellen wir drei Exchange Traded Funds (ETFs) vor, die Anleger ansprechen könnten, die glauben, dass Gold oder Silber eine glänzende Zukunft haben.
1. SPDR Gold Shares
- Aktueller Kurs: 172,92 USD
- 52-Wochen-Spanne: 157,13 - 183,21 USD
- Kostenquote: 0,40% pro Jahr
Der SPDR® Gold Shares (NYSE:GLD) bildet den Preis von Goldbarren ab. Globale Marktkräfte bestimmen den Preis von Kassagold im Freihandel (over-the-counter, OTC) 24 Stunden am Tag. Gold wird größtenteils als Kapitalanlage und zur Schmuckherstellung verwendet. Zum Zeitpunkt des Artikels bewegt sich das gelbe Metall bei 1.867 US-Dollar pro Unze.
Der Fonds kam im November 2004 an die Börse und das Nettovermögen beläuft sich auf 58,4 Milliarden US-Dollar. Tatsächlich ist der GLD der größte physisch hinterlegte Gold-ETF der Welt.
Seit Jahresbeginn ist der ETF um 2,4% gesunken, im vergangenen Monat jedoch um etwa 5% gestiegen. Die 180-Dollar-Marke dürfte in den kommenden Tagen als Widerstand wirken. Für den Fall kurzfristiger Gewinnmitnahmen bietet sich für interessierte Anleger ein Einstieg bei rund 170 US-Dollar an. Wir gehen davon aus, dass die Gold-Bullen auch im Jahr 2022 die Oberhand haben werden und 190 US-Dollar das nächste Ziel sein könnte.
Übrigens: beim SPDR Gold MiniShares (NYSE:GLDM) handelt es sich um einen vergleichbaren ETF mit einer niedrigeren Kostenquote von 0,18 % pro Jahr.
2. iShares Silver Trust
- Aktueller Kurs: 22,96 USD
- 52-Wochen-Spanne: 19,83 - 27,98 USD
- Kostenquote: 0,40% pro Jahr
Der iShares Silver Trust (NYSE:SLV) eignet sich für Anleger, die über ihre Broker-Konten in Silber investieren möchten, statt das physische Metall zu kaufen.
Der SLV-ETF bildet die täglichen Preisbewegungen von Silberbarren ab. Als Referenz dient der Silberpreis der London Bullion Market Association (LBMA). Der größte Teil des weltweiten Handels mit Silberbarren findet in London statt.
Der Fonds kam im April 2006 in den Handel auf und das Nettovermögen beläuft sich auf 13,8 Milliarden US-Dollar. Im Jahr 2021 ist der SLV bisher um etwa 5,4% gesunken. Im vergangenen Monat erzielte der Fonds jedoch mehr als 7,5% Rendite.
Silber gilt wie Gold als Wertanlage. Darüber hinaus stammt etwa die Hälfte des Jahresbedarfs an Silber aus industriellen Anwendungen, unter anderem wegen seiner hohen thermischen und elektrischen Leitfähigkeit.
Mit anderen Worten, Konjunktur und Wachstum können leicht den Silberpreis beeinflussen, der tendenziell volatil ist. Langfristig orientierte Anleger könnten das Niveau um 22,5 US-Dollar als besseren Einstiegspunkt betrachten.
3. Sprott Gold Miners ETF
- Aktueller Kurs: 29,68 USD
- 52-Wochen-Spanne: 24,35 - 32,99 USD
- Dividendenrendite: 0,31%
- Kostenquote: 0,50%
Dieser Fonds konzentriert sich auf Bergbauunternehmen. Steigende Metallpreise erhöhen verständlicherweise auch die Bewertungen der meisten Unternehmen, die diese Metalle abbauen. Wer also glaubt, dass der Goldpreis erst am Anfang einer mehrjährigen Rallye steht, für den bietet sich ein Investment in Goldminengesellschaften via ETF an.
Der Sprott Gold Miners ETF (NYSE:SGDM) investiert hauptsächlich in Goldkonzerne mit großer und mittlerer Kapitalisierung. Der Fonds kam im Juli 2014 an die Börse.
Der SGDM-ETF bildet mit 35 Positionen den Solactive Gold Miners Custom Factors Index ab. Kanadische Unternehmen machen 78,1% am Fondsvermögen aus, gefolgt von Bergbauunternehmen mit Sitz in den USA (15,6%) und Großbritannien (4,7%). Die größten 10 Beteiligungen machen rund 60% des Nettovermögens von 252 Millionen US-Dollar aus.
Newmont Goldcorp (NYSE:GG) (NYSE:NEM) und Franco-Nevada (NYSE:FNV) sind mit 9,72% bzw. 9,17% die größten Positionen. Dahinter folgen Barrick Gold (NYSE:GOLD), Wheaton Precious Metals (NYSE:WPM) und Kirkland Lake Gold (NYSE:KL).
Der Fonds ist in diesem Jahr um 1,6% gesunken, erzielte im vergangenen Monat jedoch mehr als 9,2% Rendite. Angesichts des zuletzt rasanten Kursanstiegs sind kurzfristige Gewinnmitnahmen wahrscheinlich. Ein Rückgang in Richtung 28,5 US-Dollar würde die Sicherheitsmarge für einen Einstieg verbessern.
Es gibt aber auch eine Reihe anderer ETFs, die ein Engagement in Gold- und Silberminen bieten. Beispiele hierfür wären: